Stadt hat bis Jahresende zwei Nachtbürgermeister (Update)
Der Veranstalter Robert Gaa übernimmt das Amt, teilt es sich aber zunächst noch mit seinem Vorgänger - Grund für die Doppelbesetung ist die Corona-Krise

Mannheim. (dpa/lsw) Der Discjockey und Veranstalter Robert Gaa wird neuer Nachtbürgermeister in Mannheim. Der 30-jährige gelernte Maschinenbautechniker werde sich das Amt zunächst mit seinem Vorgänger Hendrik Meier teilen, teilte die Kulturelle Stadtentwicklung Start Up, eine Tochter der Stadt, am Freitag mit. Ursprünglich wollte der bundesweit erste "Night Mayor" den Stab bereits am Montag komplett übergeben. Doch wegen der miserablen Lage der Clubs nach den coronabedingten Schließungen unterstützt Meier seinen Nachfolger bis Ende des Jahres.
"Damit haben wir beste Voraussetzungen, um die Akteure durch diese schwierige Zeit zu begleiten", erklärte Gaa. "Ein Schwerpunkt meiner mittelfristigen Arbeit wird die weitere proaktive Gestaltung einer Ermöglichungskultur sowie die Schaffung von Freiflächen für Kultur sein."
"Das Thema Nachtkultur und Nachtökonomie ist für die Stadt Mannheim ein wichtiges Thema, das wir auch zukünftig aktiv begleiten und mitentwickeln wollen. Daher freue ich mich, dass wir mit Robert Gaa einen geeigneten Kandidaten gefunden haben, der sowohl an bereits initiierte Projekte seines Vorgängers anknüpfen als auch neue Akzente setzen wird", sagt Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim.
Auch EventKultur Rhein-Neckar e.V. ist mit der Wahl des neuen Night Mayors mehr als zufrieden. "Als regionaler Verband der Clubbetreiber*innen, Veranstalter*innen und Kulturereignisschaffenden schätzen wir die Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Night Mayor sehr und sind überzeugt, dass wir mit der Nachfolge von Robert Gaa auf Hendrik Meier weiterhin einen starken Partner an unserer Seite haben, um die vielfältigen Livemusikspielstätten der Quadratestadt zu erhalten und zu fördern", teilt Zora Brändle, erste Vorsitzende von EventKultur Rhein-Neckar e.V.
Der neue Nachtbürgermeister wurde unter 20 Bewerbern ausgewählt. Meier hat das Amt seit Sommer 2018 inne. Seine größte Aufgabe: das Miteinander von Nachtschwärmern, Anwohnern, Clubbetreibern, Kneipiers und Stadtverwaltung zu verbessern. Dafür musste er in Konfliktfällen schlichten und ein Nachtkultur-Netzwerk knüpfen.
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Konflikte entstehen in der Stadt mit ihren mehr als 300.000 Einwohnern vor allem durch Lärm aus den 130 Bars und Clubs, der den Anwohnern den Schlaf raubt. Auch zersplitterte Flaschen auf dem Gehweg oder achtlos weggeworfener Müll sorgen für Unmut.
Als einen seiner Erfolge nannte Meier den monatlichen runden Tisch mit Polizei und Ordnungsamt zu aktuellen Themen. Die Folge: Es gibt weniger Beschwerden von allen Seiten und mehr Verständnis für die Herausforderungen der Nachtkultur.
Update: Freitag, 31. Juli 2020, 12.05 Uhr
Mannheim. (dpa/lsw) Die Stadt Mannheim gibt am Freitag den Namen des Nachfolgers für den ersten Nachtbürgermeister Deutschlands, Hendrik Meier, bekannt. Aus 20 Bewerbern wurde ein Mann ausgewählt. Die Jury bestand aus Meier sowie Vertretern der Stadt und Clubbetreibern.
Der neue "Night Mayor" wird das Amt von Anfang August an mit Meier teilen. Der amtierende Nachtbürgermeister wollte ursprünglich bereits Ende Juli den Stab ganz seinem Nachfolger übergeben. Doch wegen der miserablen Lage der Clubs nach der langen coronabedingten Schließung unterstützt Meier seinen Nachfolger bis Ende des Jahres.
Der "Night Mayor" hat vielfältige Aufgaben. Die wichtigste: das Miteinander von Nachtschwärmern, Anwohnern, Clubbetreibern, Kneipiers und Stadtverwaltung zu verbessern. Konflikte entstehen in der Stadt mit ihren 300 000 Einwohnern vor allem durch Lärm aus den 130 Clubs, der den Anwohnern den Schlaf raubt. Auch zersplitterte Flaschen auf dem Gehweg oder achtlos weggeworfener Müll sorgen für Unmut.



