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So viel Spaß machen die Spielplätze auf der Buga

Der "RNZ-Nachwuchs" testete die Spiel- und Bewegungsanlage auf dem Spinelli-Gelände. Nur ein kleines Malheur trübte den Ausflug.

06.06.2023 UPDATE: 06.06.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 38 Sekunden
Das 2500 Quadratmeter umfassende Riesenetz bildet den Mittelpunkt der Spielplatzwelt auf Spinelli. Auch Familien mit Kinderwagen finden auf dem Steg einen Aussichtspunkt. Foto: Weber

Von Philipp Weber

Mannheim. Vielleicht hatten wir es zu eilig. Oder wir haben die Übersichtskarte zu lässig studiert. Jedenfalls wird uns klar, dass wir die Tour wohl an der falschen Stelle gestartet haben. Zu spät. Unser sieben Jahre alter Sohn tobt über die Betonblöcke der Parkour-Anlage, an der eher Jugendliche und Erwachsene Kraft und Kondition aufbauen sollen. Immerhin: Er ist dort nicht das einzige Kind.

Nachdem man sich vergewissert hat, dass der Belag unter den Blöcken erstaunlich weich ist, nimmt man unter einem Bäumchen in Sichtweite Platz. Andere Familien haben sich hier gleich ganz niedergelassen. Sie breiten sich auf Decken im Gras aus, genießen Picknick und Feiertagsbier. An der äußeren Grenze des Buga-Standorts Spinelli sind die Attraktionen für Pflanzenfreunde schon ein Stück weit entfernt. Genau hier befindet sich jedoch das Ende einer Kette an Sport- und Spielstationen neuester Bauart. Diese von der Dietmar-Hopp-Stiftung mit zwei Millionen Euro geförderten Geräte bleiben über die Gartenschau hinaus erhalten. Sie sollen mit dem angrenzenden Bürgerpark verbunden und Teil des Grünzugs Nordost werden, wie Buga-Sprecherin Corinna Brod erläutert.

Bleiben würde auch der Filius. Aber der muss als Testperson für alle Attraktionen ran. Er protestiert nicht allzu lang. Nach einigen Calisthenics-Stationen und der Disc-Golf-Anlage – auf die Attraktion für Junge, jung Gebliebene sowie Sportliche und Untrainierte ist man auf der Buga sehr stolz – haben wir die Spielplätze erreicht. Jetzt sind mehr Familien zu sehen. Denn hier gibt es auch etwas für die ganz Kleinen. Und die Größeren finden mehr als genug Geräte zum Klettern.

Den Anfang machen Spielplätze, die an zwei Mannheimer Innovationen erinnern: die Traktortechnik und die Fernwärme. So steht es auf den Erklärtafeln, an denen Mamas, Papas, Omas und Opas viel über die Region lernen können. Deren Erfinder haben die Mobilität (Benz-Mobil), die Landwirtschaft (Lanz-Bulldog) und das Bauwesen (der erste elektrische Aufzug wurde in Mannheim vorgestellt) revolutioniert. Unser Sohn kraxelt auf "Warmwasserleitungen" herum.

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Dann entdeckt er die Traktorenriemen, ebenfalls zum Darüber-Balancieren. Da passiert das Malheur. Ausgerechnet an einer vermeintlich sicheren Stelle. Er will vom hohen Ende eines "Riemens" springen – und verlässt sich auf ein großes Kissen mit Buga-Bestickung, dass irgendwer darunter gelegt hat. Der Fuß tut weh. Dem Buga-Ausflug und dem nächsten Einsatz in der F-Jugend drohen Gefahr. Zum Glück war’s nur halb so schlimm. Schon hat er einen "Pflug" entdeckt, der als Kletterwand senkrecht steht. Also nichts wie hoch.

Nach einer ersten Erfrischung am Wasserspielplatz nähern wir uns der Thematik "Vernetzung". Ein weites Feld? In diesem Fall ein weitgespanntes Netz. Rund 2500 Quadratmeter umfasst es und hält eine Vielzahl an Spielgeräten bereit. Ein Steg in Form einer Schleife führt drum herum. Von oben genießt man den Ausblick über das Gelände. Doch das Kind hat den Zugang zur Rutsche entdeckt. Die führt vom Steg hinab in den Sandkasten unterm Netz. Schon ist er runtergerutscht.

Will er noch mal raufklettern? Den Mittelpunkt der Spielplatzwelt erkunden? Nein, weiter. In Ordnung. Schneller als gedacht landen wir bei der prominentesten Erfindung der Region: dem Automobil. Laut Buga-Webseite kommt auch hier der generationenübergreifende Aspekt zum Tragen: Autorennen mit Muskelkraft, kooperatives Karussell, Ballspiele zum Ausprobieren. In diesen Momenten ist der Betrieb jedoch noch nicht so groß. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wenn die frisch gepflanzten Bäume auf dem Areal mal groß sind, wird das ein toller Park. Da sind sich Mama und Papa einig. Unser Held erfreut sich derweil an einem Rad, in das Kinder hineinklettern, um es mit "Hamstertechnik" voranzutreiben. Spannender findet er indes die Station zum Thema "Aufzug": eine weitere Kletterpartie, erneut mit vielen verschiedenen Elementen.

Nach einem Getränk für die Eltern und einem Eis für den Sohn trägt uns das Buga-Zügchen gen Eingang. Auf dem dortigen Musikspielplatz erzeugen die Geräte Töne und Melodien. Die Buga spannt den Bogen vom kurzen Mannheimer Aufenthalt des Wunderkinds Mozart zum aktuellen Erfolgsmodell Pop-Akademie. Langsam wird es Zeit für die Weiterfahrt in Richtung Luisenpark. Und obgleich die Seilbahn nicht nur für Kinder gedacht ist, sei es erwähnt: Als das Seil unsere Gondel zu Beginn in die Höhe zieht und uns auf der anderen Neckarseite in den Luisenpark hinabgleiten lässt, ist der Jubel groß.

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