So hat die GBG 2019 investiert
Bestand an Wohnungen der städtischen Tochtergesellschaft nähert sich 20.000er-Marke an

Von Gerhard Bühler
Mannheim. Erstmals seit vielen Jahren ist 2019 der Wohnungsbaubestand der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG wieder auf mehr als 19.000 gestiegen. Das geht aus der Jahresbilanz der Unternehmensgruppe hervor, die jetzt vorgestellt worden ist. Grund für den Zuwachs sind vor allem Neubauten. Somit leben in Mannheim rund 45.000 Mieter in einer GBG-Wohnung.
Neben der Umwandlung ehemaliger Militärgelände der US-Armee, die von der Entwicklungsgesellschaft MWSP vorangetrieben wird, kümmert sich die Firmentochter BBS (Bau- und Betriesbsservice) um die Mannheimer Schulen. Mit Hochdruck wird hier wegen des knappen Förderrahmens bis Ende 2022 ein Sanierungsprogramm mit 124 Millionen Euro umgesetzt. Eine weitere Aufgabe für die MWSP ist die Verbesserung der Lebensbedingungen in Stadtteilen, etwa im Jungbusch und der Neckarstadt-West.
Für Probleme hatte hier in den vergangenen Jahren die starke Zuwanderung von Menschen aus Südosteuropa gesorgt. Ihre Ausbeutung durch skrupellose Hausbesitzer durch Mietwucher und überfüllte "Schrottimmobilien" hatte für negative Schlagzeilen gesorgt, zuletzt wieder in einer ZDF-Reportage (die RNZ berichtete mehrfach). Auch hier ist die GBG aktiv. Problemimmobilien würden nach Möglichkeit angekauft und saniert, etwa in der Hafenstraße im Jungbusch, sagte Geschäftsführer Karl-Heinz Frings.
Hintergrund
> Die GBG im Jahr 2019 in Zahlen und Fakten:
> Wohnungsbestand: 19.049
> Mitarbeiterzahl: 281 (Vollzeit)
> Investitionen in Modernisierung und Instandhaltung: 80,4 Millionen Euro
> Energetische Sanierungen: 219 Wohnungen
> Die GBG im Jahr 2019 in Zahlen und Fakten:
> Wohnungsbestand: 19.049
> Mitarbeiterzahl: 281 (Vollzeit)
> Investitionen in Modernisierung und Instandhaltung: 80,4 Millionen Euro
> Energetische Sanierungen: 219 Wohnungen
> Investitionen im Neubau: 92 Millionen Euro
> Bilanzsumme GBG: circa 900 Millionen Euro
> Bilanzsumme GBG-Gruppe: rund 980 Millionen Euro
> Jahresüberschuss: 8,7 Millionen Euro ger
Entlang der Mittelstraße, der Lebensader der Neckarstadt-West, sind in jüngerer Zeit sechs Gebäude in den Besitz der GBG übergegangen – zuletzt ein schönes altes Eckhaus aus der Gründerzeit um 1900, in dessen Erdgeschoss sich bisher ein Wettbüro befunden hat. In einige der leer stehenden Ladenflächen der Stadtteilstraße sind Shisha-Bars, Spielsalons, Ein-Euro-Läden und andere weniger erwünschte Geschäfte eingezogen.
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"Unsere insgesamt zehn GBG-Immobilien entlang der Mittelstraße reihen sich wie bei einer Perlenkette. Wir wollen in die ehemaligen Läden neue Nutzungen hineinbekommen, die das Quartier aufwerten”, nannte Frigens die Devise. Als Beispiele dienen der neue Standort der Stadtteil-Bibliothek und der Einzug einer Bäckerei-Filiale. Bei ihrer klassischen Aufgabe, die Mannheimer Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum zu versorgen, hat die GBG 2019 am großen Rad gedreht. Wie der vorgestellte Geschäftsbericht ausweist, sind im vergangenen Jahr über 80 Millionen Euro in die Modernisierung des eigenen Wohnungsbestands geflossen, so viel wie nie zuvor.
Großen Anteil daran hat die begonnene Sanierung im Nordwesten des Stadtteils Schönau. Schrittweise sollen dort 1700 GBG-Wohnungen modernisiert, vereinzelt auch abgerissen und neu gebaut werden. Dazu hat das städtische Unternehmen mit 92 Millionen Euro kräftig in den Wohnungs-Neubau investiert, insbesondere im Konversionsgebiet Franklin. "Wir wollen unseren Wohnungsbestand ausbauen und peilen bis 2025 wieder die Marke von 20.000 Wohnungen an”, sagte Frings.
Der GBG-Anteil am Wohnungsmarkt der Stadt solle erhalten werden. Angestrebt werde, mindestens die Hälfte der Neubauten als "geförderten Wohnraum” zu bauen, mit anschließend vergleichsweise günstigen Mietpreisen. Anders als auf dem freien Wohnungsmarkt üblich, werden die Modernisierungskosten von der GBG im Ansatz weitaus langfristiger, auf 35 Jahre auf die Mietkosten umgelegt, erläutert der Geschäftsführer. Die Durchschnittsmiete der GBG-Wohnungen liege aktuell bei 6,61 Euro pro Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete in der Stadt beträgt nach dem Mannheimer Mietspiegel 7,71 Euro. "2019 war ein sehr erfolgreiches Jahr für unsere Gruppe”, freute sich der Geschäftsführer und verwies auf eine um mehr als zehn Prozent auf 980 Millionen Euro gestiegene Bilanzsumme. Der Jahresüberschuss betrug 8,7 Millionen Euro. Davon erhalte die Stadt 1,5 Millionen Euro, der Rest komme in die Rücklage, erläutert Frings.