Seckenheim kann vorerst aufatmen
Abriss der Brücke nach Hochstätt wird in die Sommerferien verschoben - Baustelle im Ortskern: Einzelhändler klagen über Verluste
haz. Der Abriss der Brücke über die Autobahn von Hochstätt nach Seckenheim wird in die Schulferien verschoben. Das hat die Stadt nun mitgeteilt. Zuständig ist zwar das Regierungspräsidium, doch fiel vorgesehener Brückenabriss, der die direkte Verbindung Rheinau-Pfingstberg-Hochstätt-Seckenheim für ein Jahr unterbrechen wird, in eine für den Stadtteil Seckenheim äußerst ungünstige Zeit.
Seit März werden unter Federführung von Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) und Stadt die Gleise in der Seckenheimer Hauptstraße erneuert, die Fahrbahn sowie die Gehwege saniert. Voraussichtlich bis zum Schuljahresbeginn im September wird dadurch die Linie 5 durch Busse ersetzt. Der Verkehr wird umgeleitet. Die meisten der im Ort ansässigen Geschäfte beklagen aufgrund der Baumaßnahme eine teilweise deutlich geringere Kundenfrequenz.
Nach Ansicht der vor Ort zuständigen Stadt- und Bezirksbeiräte sowie des örtlichen Gewerbevereins ist die Terminabsprache zwischen Land, Stadt und Verkehrsbetrieben unbefriedigend verlaufen. Der vorgesehene Zeitpunkt des Brückenabrisses würde den Druck weiter erhöhen, hieß es. Außerdem sei die gedachte Umleitung des Busses, der über die Brücke führt, für ÖPNV-Nutzer, darunter viele Schüler und Pendler, nicht zumutbar. Einwände, die offensichtlich nicht ungehört blieben. So steht der Abriss der Brücke in den Sommerferien an.
Die Terminverschiebung verschafft darüber hinaus etwas mehr Zeit, um die von Vertretern aller Parteien mit Nachdruck aufgeworfene Frage des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere im Stadtteil Hochstätt, zu lösen, wo sich zudem ein S-Bahn Haltepunkt befindet. Derzeit prüft die RNV, wie der Einsatz von kleineren Ersatzbussen über die bestehenden Feldwege und die Holzwegbrücke bewerkstelligt werden kann.
Konkret geht es um eine Wegeführung durch den Schlittweg und Turfweg (Nähe Waldrennbahn) unter Einbeziehung der Holzwegbrücke, die auch für Radfahrer und Fußgänger - nicht jedoch für den Individualverkehr - befahrbar sein soll. Die fünf am Schlittweg ansässigen Landwirte erklären sich insbesondere mit Rücksicht auf Schüler sowie Menschen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, grundsätzlich einverstanden.
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Allerdings müsste insbesondere der Schlittweg vorher dringend bustauglich hergerichtet werden. Eine Bedarfsampel an der Holzwegbrücke müsste dafür sorgen, dass Bus und Traktor nicht unvorhergesehen auf der sehr schmalen Brücke aufeinandertreffen. Auch müsse gewährleistet sein, dass die Ersatzstrecke nicht als Schleichweg benutzt werde.