Baustellen überall in Mannheim

Hier ist Geduld gefragt: Die RNZ hat sich durch die kritischsten Nadelöhre gekämpft

12.04.2015 UPDATE: 13.04.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden

Staus gibt es etwa auf der B38a zwischen Rheinau und Seckenheim. Hier wird bis 24. April die Fahrbahn erneuert. Foto: Gerold

Von Harald Berlinghof

In Seckenheim sorgt die Sanierung der Hauptstraße für Verkehrsbehinderungen. In der Friedrich-Ebert-Straße wird für die Stadtbahn-Nord gebaut, ebenso wie in der Röntgenstraße. Die B38a zwischen Neckarau und Seckenheim ist derzeit ebenso ein Nadelöhr wie die Konrad-Adenauer-Brücke von und nach Ludwigshafen.

Hintergrund

Baustellen in Mannheim

Auf der Konrad-Adenauer-Brücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim läuft die erste Bauphase der bis September dauernden Gleiserneuerung. Der in Mannheim verkehrende Teil der Linie 7 bleibt bis

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Baustellen in Mannheim

Auf der Konrad-Adenauer-Brücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim läuft die erste Bauphase der bis September dauernden Gleiserneuerung. Der in Mannheim verkehrende Teil der Linie 7 bleibt bis Freitag, 24. April, eingestellt. Die Linie 4 wird über die Kurt-Schumacher-Brücke umgeleitet, was zu längeren Fahrzeiten führt. Dem Individualverkehr steht in Richtung Mannheim nur eine Fahrspur zur Verfügung. In Richtung Ludwigshafen werden die Fahrspuren verengt. Verkehrsteilnehmern wird empfohlen, die Engstelle zu umfahren.

In der Röntgenstraße kommt es bis einschließlich Freitag, 24. April, zu Auswirkungen auf den Linien- und Individualverkehr. Die Stadtbahnlinien 2 und 7 können den Abschnitt zwischen Uniklinikum und den Endstellen Feudenheim sowie Vogelstang nicht befahren. Die Bahnen werden ab Nationaltheater durch Busse ersetzt. Zudem ist die Röntgenstraße nur eingeschränkt befahrbar. Der Verkehr wird örtlich umgeleitet. Wer aus oder in Richtung Feudenheim unterwegs ist, muss während der Arbeiten mit etwas längeren Fahrzeiten rechnen.

In der Ortsdurchfahrt Seckenheim bleibt die Stadtbahnlinie 5 aufgrund des barrierefreien Ausbaus noch bis Freitag, 11. September, aufgeteilt und wird im betroffenen Abschnitt durch Busse ersetzt.

In der Friedrich-Ebert-Straße wird an der Stadtbahn-Nord gearbeitet. Die Straße bleibt voraussichtlich bis Ende April im Bereich der Einmündungen von Hochuferstraße und Carl-Benz-Straße in stadteinwärtiger Richtung auf eine Spur verengt.

Auf der B38a zwischen Rheinau und Seckenheim wird die Fahrbahndecke saniert. Die Arbeiten finden bis Freitag, 24. April zwischen der Einmündung der B36 in die B38a bei Rheinau und dem Autobahnkreuz Neckarau der A656 statt. In Fahrtrichtung Norden wird je eine Fahrspur gesperrt. Das Linksabbiegen von der B36 aus Fahrtrichtung Norden in die B38a (Casterfeldstraße) ist während der Bauzeit nicht möglich und wird innerörtlich umgeleitet. Weitere Baustellen-Infos gibt es unter www.rnv-online.de. dut

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Wenn heute die Osterferien zu Ende sind, könnte es eng werden auf Mannheims Straßen. Die RNZ hat sich bei einer Baustellenrundfahrt selbst ein Bild von der Situation gemacht.

Es ist kurz nach drei Uhr am Nachmittag. Wir sind unterwegs durch den Fahrlachtunnel in Richtung Ludwigshafen. Wegen Gleisarbeiten verengt sich der Verkehr auf eine Spur. "Da stehst Du ’ne Stunde im Stau", hatte man mir prophezeit. Ja, aber wo ist er denn, der Stau? Längst in Sichtweite ist der Leuchtpfeil, der die Spurverengung anzeigt. Der Verkehr stockt ein wenig, zugegeben. Aber wenn der "Reißverschluss" funktioniert und alle mitspielen, ist die Baustelle hier kein Problem. Ein kleiner Rückstau zeigt sich erst hoch zur Konrad-Adenauer-Brücke. Wir biegen vorher rechts ab Richtung Zentrum.

Zugegeben, ein bisschen früh sind wir schon dran, die Rush Hour beginnt ja gerade. Aber wir kommen hierher noch einmal zurück, nehmen wir uns ganz fest vor. Unsere Rundfahrt mit Stausuche hat ja gerade erst begonnen. Und so geht es weiter zur Röntgenstraße hinter dem Klinikum. Auch hier werden Straßenbahnschienen erneuert, wird der Autoverkehr auf eine Spur geschickt. Und da ist er der erste Stau für heute. Inzwischen ist es Viertel vor vier Uhr. Wir haben den ersten kompletten Stillstand zu notieren.

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Ein bisschen Geduld ist angesagt. Erste Stressreaktionen sind ebenfalls auszumachen. Drängelt sich doch so ein blöder Passat einfach vor uns rein. Hinter uns sind bei einer jungen Frau mit Sonnenbrille hilflose Gesten zu beobachten. Ganz cool bleiben. Schimpfen hilft auch nicht. Sich ärgern löst den Stau nicht auf.

"Man gewöhnt sich dran"

"Ich? Mich aufregen? Warum? Das mach ich jeden Tag mit. Da gewöhnt man sich dran", ruft ein Autofahrer nebenan durch die geöffnete Seitenscheibe. Am Hauptfriedhof ist es geschafft. Es rollt wieder. Rund acht Minuten haben wir verloren. Und die können lang sein. Besonders, wenn man es eilig hat.

Wir fahren weiter, gemütlich rein in die Friedrich-Ebert-Straße. Hier spielt die gesamte Baustellen-Gemengelage zwischen Röntgenstraße, Käfertaler Straße bis hinüber zur Hochuferstraße zusammen. Angesichts dessen, was hier an gelben Umleitungsschildern herumsteht, können gegenwärtig auf dem Bauhof nicht mehr viele davon vorrätig sein. Auf der Waldstraße um 16 Uhr ist die Baustelle, bei der man auf die Gegenfahrbahn geleitet wird, kaum zu spüren. Auch hier ist es der Bau der Stadtbahn-Nord, der die Baustelle nötig macht.

Zurück Richtung Innenstadt stecken wir im Stau. Wir stehen auf der Friedrich-Ebert-Straße in Richtung Zentrum. Hier muss man gegen 17 Uhr zehn Minuten zusätzlich einplanen. Es wird gelegentlich gehupt, man verliert im Feierabendverkehr eben schnell die Geduld. Auch zwei Kilometer weiter, am Oberen Luisenpark gibt es verdrießliche Gesichter hinter den Autoscheiben. Rüber über die Neckarbrücke geht es nur im Stop and Go.

Seckenheim soll ja auch ein heißes Staupflaster sein im Moment (siehe weiteren Text). Aus Richtung Innenstadt ist zu lesen "Alle Geschäfte im Ortskern erreichbar". Also fahren wir auch dort hin, wir wollen wissen, wie man uns durch Seckenheim leitet. In einer Einbahnstraße fahren wir ohne Probleme einspurig durch die komplette Seckenheimer Hauptstraße bis zur Autobahnauffahrt in Friedrichsfeld.

Dann haben wir unsere Runde fast abgeschlossen. Es ist jetzt fast sechs Uhr und wir wollen noch mal schauen, wie es jetzt hinter dem Fahrlachtunnel zugeht. Und was gibt es zu berichten? Nichts. Wir entdecken keinen Stau weit und breit. Erst, als wir dann über die Kunststraße zurück nach Heidelberg fahren, geht plötzlich nichts mehr. Wir stecken in einem dicken Stau. Wie immer - ganz ohne Baustelle, nur durch die Ampelschaltung und das hohe Verkehrsaufkommen.