Offene Fassade mit Dachterrasse
Die Sparkasse Rhein-Neckar Nord stellte Entwurf für ihren Neubau am Paradeplatz vor. Das Gebäude könnte in drei bis vier Jahren stehen.

Von Volker Endres
Mannheim. Die Veränderungen rund um den Paradeplatz gehen weiter. Rund ein halbes Jahr nach Beginn der Arbeiten am denkmalgeschützten Postgebäude hat die Sparkasse Rhein Neckar Nord den Entwurf für ihren Neubau gegenüber vorgestellt. "Es ist der erste Baustein für die künftige Entwicklung des Platzes", erklärte Baubürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD).
Mannheim ist offensichtlich ein gutes Pflaster für das Stuttgarter Büro Steimle Architekten. Nach dem Neubau des SWR-Studios Mannheim/Ludwigshafen, für das die Arbeiten an der Schafweide im Stadtteil Neckarstadt begonnen haben, setzte sich erneut einer ihrer Entwürfe durch. Ein spannender Wettbewerb. "Es waren 20 wirklich sehr hochwertige Entwürfe namhafter Architekten", lobte Baubereichsleiter Klaus Elliger, und Sparkassenvorstand Stefan Kleiber erklärte: "Am Ende haben wir uns als Jury einstimmig auf diesen Entwurf geeinigt, der aus vielen Gesichtspunkten der Beste war."
Die Aufgabe im Gesamtensemble um den Paradeplatz wirke nur auf den ersten Anblick simpel: "Die Gebäude haben alle ein klares Raster", erklärte Thomas Steimle. Die quadratische Struktur sei ebenso vorgegeben wie die Hauskanten. Die Herausforderung bestand in den Details: "Wir wollten das bestehende Nachkriegsensemble in die heutige Zeit transferieren." Herausgekommen ist "eine harte städtische Schale nach Außen mit einem weichen Kern innen." Eine offene Fassade ermögliche den Blick nach innen und signalisiere Offenheit. In der Farbgebung habe man sich am identitätsstiftenden, roten Mannheimer Sandstein orientiert. Anstelle der geschlossenen, dunklen Schalterhalle werde ein freundlicher, begrünter Innenhof als Mehrwert für Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende sowie Mieter entstehen.
Denn das gesamte Haus werde nicht allein von der Sparkasse bespielt, so Kleiber. So soll auf der Dachterrasse eine noch nicht näher bezeichnete Gastronomie entstehen sowie Büro- und Gewerbeflächen vermietet werden. Deshalb sei zwar ausgemacht, dass nach Bauabschluss circa 11.000 anstelle von knapp 9000 Quadratmetern Bürofläche zur Verfügung stehen. Ob aber alle aktuell 120 Beschäftigten wieder an ihren Arbeitsplatz im Quadrat D 1 zurückkehren, ließ der Vorstand offen. Zu den Gesamtkosten konnte er noch nichts sagen: "Jede Schätzung wäre unseriös." Immerhin beginne jetzt erst die detaillierte Ausarbeitung der Pläne. Es werden Baumaterialien ausgeschrieben, teilweise auch für Rohstoffe, die aktuell knapp und daher entsprechend teuer sind. "Das muss bei Baubeginn aber nicht mehr so sein." Das alles erschwere die Kalkulation. Sicher ist er sich immerhin, "dass wir für die Finanzierung wohl günstige Konditionen aushandeln können."
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Mit der endgültigen Baugenehmigung rechnet Fachbereichsleiter Elliger in maximal einem Jahr. "Und dann könnte in drei oder höchstens vier Jahren auch schon der Neubau stehen", hofft Kleiber. Ein Neubau, der dem Platz ein prägendes, aber noch nicht das endgültige Gesicht geben soll. "Es ist lediglich eine Referenz", unterstrich Eisenhauer. "Wichtigstes Gebäude am Platz soll das Stadthaus N 1 bleiben." Und dafür gebe es noch keine Neuplanungen.



