Mannheim

"Grünes" Quartier mit Wäldchen auf Spinelli

Spatenstich für ersten Bauabschnitt auf Spinelli: Bis zur Buga 23 sollen rund 1100 Menschen in knapp 590 Wohnungen eingezogen sein.

29.07.2022 UPDATE: 29.07.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Dafür, dass die städtische Projektentwicklungsgesellschaft das Gelände erst 2020 übernehmen konnte, sind die Arbeiten am nördlichen Rand des Bundesgartenschau-Geländes schon recht weit gediehen. Foto: MWSP

Von Alexander Albrecht

Mannheim. Mit dem symbolischen Spatenstich für den neuen zentralen Quartiersplatz und den Endausbau der Straßen ist die vorerst letzte Etappe des neuen Wohngebiets am nördlichen Rand des Buga-Geländes auf Spinelli eingeläutet worden. Der Beginn der Großveranstaltung am 14. April nächsten Jahres markiert die Deadline, anschließend ruhen die Arbeiten ein halbes Jahr lang. Bis dahin soll der erste Bauabschnitt weitgehend fertig sein, sagte Achim Judt, Geschäftsführer der städtischen Projektentwicklungsgesellschaft MWSP, bei einem Vor-Ort-Termin.

Die zwölf Investoren befänden sich größtenteils beim Innenausbau. Insofern ist Judt optimistisch, noch Ende dieses Jahres die ersten Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers begrüßen zu können. Geplant ist, dass bis zur Buga 1100 Menschen in 590 Wohnungen – davon 90 für Studierende – eingezogen sind. Rund 4000 Personen in circa 1800 Wohnungen sind es mittel- bis langfristig. 60 Prozent des Bestands ist für Eigentumszwecke gedacht, der Rest als Mietobjekte für sämtliche Bevölkerungsschichten. Knapp ein Drittel dieser Wohnungen müssen – so schreibt es die Sozialquote der Stadt vor – preisgünstig angeboten werden.

Ein Unternehmen errichtet im ersten Bauabschnitt einen Immobilienkomplex mit 54 Wohneinheiten und Gastronomie vorwiegend für ältere Menschen. Auch zwei gemeinschaftliche Wohnprojekte sind im Werden. Unzählige Bagger, Kräne, Betonmischer und Arbeiter auf dem Gelände machen Tempo. Und Boden gut. Die MWSP konnte das Gelände erst 2020 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) übernehmen. Ein Jahr zuvor hatten die Abrissarbeiten begonnen. Die ausführende Baufirma Leonhard Weiss wählt in Abstimmung mit der Stadtverwaltung sämtliche "Gestaltungselemente" für die Straßen aus: vom Belag bis zu den Pflastersteinen, von den Leuchten bis zu den Fahrradbügeln, von den Blindenführersteinen bis zu den Bushaltestellen.

Eine zentrale Rolle im Viertel spielt der Quartiersplatz, der künftige – nach der moldawischen Partnerstadt Mannheims benannte – Chisinauer Platz. "Er fungiert als zentraler Begegnungsort und Freiraum", sagte Judt. In der "grünen, kühlenden Mitte" des Wohngebiets entsteht ein kleiner Wald mit rund 50 klimaresilienten Bäumen.

Sie sollen Sauerstoff, Schatten und Verdunstungskühle spenden. Die Bäume wurzeln in einem sogenannten Rigolensystem, das Niederschlagswasser unterirdisch speichert. Überschüssiges Wasser versickert im Erdreich. Und sichert das Gelände somit auch vor einer Überschwemmung. Im Pflichtenheft steht auch noch ein Trinkwasserbrunnen für die Bevölkerung nahe des Radschnellwegs.

Das Konzept ist ganz im Sinne von Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne). Sie lobt die MWSP dafür, "nachhaltiges Bauen, Wohnen und Leben von Anfang an mitgedacht" zu haben. Für den Klimaschutz sei das Quartier wegweisend, weil es heute schon für sämtliche Anforderungen der Zukunft Antworten gebe. Und ebenso sei an ein fortschrittliches Mobilitätskonzept gedacht worden: So werde ein zentrales Parkhaus für die Autos der Bewohner gebaut. Die Straßen selbst sollen frei von abgestellten Fahrzeugen sein. Es können auch E-Autos, E-Roller, Lastenräder oder Handkarren gemietet werden, um Einkäufe oder größere Transporte zu bewerkstelligen. Eine Buslinie mit vier neuen Haltestellen bindet Spinelli an den öffentlichen Nahverkehr an.

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