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Kooperation für Radschnellweg besiegelt

Die Strecke zwischen Heidelberg und Walldorf/Wiesloch soll bis 2030 fertig sein.

26.07.2022 UPDATE: 26.07.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Die Südhessen sind schon weiter: Bereits 2019 ist ein 3,6 Kilometer langes Teilstück zwischen Darmstadt-Wixhausen und Egelsbach eröffnet worden. Die Gesamtstrecke von Darmstadt nach Frankfurt ist noch nicht fertig. Foto: Dedert

Von Alexander Albrecht

Walldorf/Wiesloch/Heidelberg. Der geplante Radschnellweg zwischen Heidelberg und Walldorf/Wiesloch hat eine weitere Hürde genommen. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (für das Land) und Landrat Stefan Dallinger haben jetzt eine Kooperations- und Planungsvereinbarung unterzeichnet. Die Unterschrift des verhinderten Heidelberger Oberbürgermeisters Eckart Würzner folgt noch. Die Beteiligten sprechen von einem "Startschuss" für das Projekt.

> Die Strecke ist Teil des Radschnellwegs Heidelberg-Bruchsal, knapp 17 Kilometer lang und streift dazwischen auch Nußloch, Sandhausen sowie Leimen. Eine Machbarkeitsstudie hatte dem Abschnitt ein hohes Potenzial bescheinigt. In den ersten Planungsphasen werden verschiedene Varianten des künftigen Trassenverlaufs untersucht. Nach Angaben des Rhein-Neckar-Kreises soll die Öffentlichkeit frühzeitig an dem Prozess beteiligt werden. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest. Die Verbindung soll nach dem Wunsch des Landes bis 2030 fertig sein.

> Die Vereinbarungen regeln vor allem, wer für welchen Teilabschnitt zuständig ist, die Baulast trägt und finanziell dafür aufkommt – von der Vorplanung bis zur Fertigstellung. Der Radschnellweg verläuft voraussichtlich zwischen dem Bahnhof Wiesloch/Walldorf und der Ortsdurchfahrtsgrenze in Heidelberg, wo auch ein Anschluss an die Verbindung nach Mannheim hergestellt werden soll. Die Baulast für den Abschnitt Heidelberg-Leimen trägt das Land, zwischen Leimen und Wiesloch/Walldorf der Rhein-Neckar-Kreis.

Innerhalb Heidelbergs muss die Stadt entsprechend der Vereinbarungen für die Planungskosten aufkommen. Sie ist zudem für den Anschluss nach Mannheim verantwortlich. Der Rhein-Neckar-Kreis ist für die Planung der kompletten Teilstrecke federführend. Der Kreistag hat dazu bereits im November vergangenen Jahres einen Grundsatzbeschluss gefasst. Und im Februar einigte sich der Landkreis mit "seinen" beteiligten Städten und Gemeinden auf eine Kooperation, die schließlich in einer Vereinbarung mündete.

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> Die Finanzierung übernimmt mit 75 Prozent hauptsächlich der Bund, das Land beteiligt sich mit rund 12,5 Prozent an den Kosten. Diese Zahlen nannte im Mai Patrick Fierhauser, Manager für Mobilität und Luftreinigung beim Rhein-Neckar-Kreis. Damit käme man auf einen geförderten Anteil von etwa 88 Prozent. Der Rest verbliebe demnach bis zur Heidelberger Ortsdurchfahrtsgrenze beim Landkreis und seinen betroffenen Kommunen.

> Die Reaktionen fielen erwartbar positiv aus. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder freute sich laut einer Mitteilung, "dass wir den Grundstein für diese wichtige Radverkehrsinfrastrukturmaßnahme gelegt haben". Auch für den Mobilitätspakt Walldorf/Wiesloch sei das Projekt von großer Bedeutung. Felder zeigte sich zuversichtlich, dass die Strecke ein großer Anreiz zum Umstieg auf das Fahrrad sein werde.

Auf den Mobilitätspakt hob auch Landrat Stefan Dallinger ab. Gerade der wirtschaftsstarke Raum Walldorf/Wiesloch sei durch hohe Pendlerströme enorm belastet. In dem Paket zögen alle Kräfte an einem Strang, um eine vernetzte und klimaneutrale Mobilität zu schaffen.

Und auch für Heidelberg sei der künftige Radschnellweg ein wichtiger Baustein zur Verkehrswende, wurde Oberbürgermeister Eckart Würzner in einer Stellungnahme zitiert. Innerstädtisch bewegten sich bereits 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mit dem Fahrrad fort. Um noch mehr motorisierten Individualverkehr aufs Rad, Pedelec oder E-Bike zu verlagern, brauche es komfortable, sichere und schnelle Radverbindungen in die Umlandgemeinden.

> Ein Radschnellweg zeichnet sich durch folgende Kriterien aus: mindestens fünf Kilometer lang, Potenzial für mindestens 2000 Fahrten täglich, Mindestbreite von drei bis vier Meter, von anderen Verkehrsmitteln getrennt, möglichst kreuzungsfreie Routen mit minimalen Wartezeiten, hohe Belagsqualität und relative geringe Steigung.

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