Blaulichtumzug: So was hat Mannheim noch nicht gesehen (plus Fotostrecke)

Über 50.000 Menschen säumten die Straßen beim "Blaulichtumzug" der Mannheimer Feuerwehr in ihr neues Domizil

19.03.2017 UPDATE: 19.03.2017 21:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Gut 80 Fahrzeuge beteiligten sich am "Blaulichtumzug". Die Resonanz der Mannheimer war riesig; zu Tausenden säumten sie die Straßen. Da war es nur konsequent, dass es eine "Ehrenrunde" das Zugs rund um den Wasserturm gab ... Fotos: Alfred Gerold

Von Jan Millenet

Mannheim. "Doch. Ich bin sehr wehmütig", sagte Yvonne Gläser. Damit sprach die Frau aus dem Mannheimer Stadtteil Lindenhof vielen der rund tausend Menschen, die sich auf dem Hof der Mannheimer Feuerwache Mitte versammelt hatten, aus dem Herzen. Es war das letzte Mal, dass von dort aus Einsatzfahrzeuge der Mannheimer Feuerwehr starteten. Denn die Hauptfeuerwache mit Leitstelle, die seit den 1980er Jahren im Lindenhof beheimatet ist, ist nun endgültig in den Neubau im Nachbarstadtteil Neckarau umgezogen.

Zum Abschied gab es am Wochenende einen beeindruckenden und in dieser Form noch nicht gesehenen "Blaulichtumzug", dem sich über 80 Fahrzeuge anschlossen - und bei dem nach Schätzungen der Stadt Mannheim gut 50.000 Menschen die Straßen säumten.

"Zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt Mannheim wollen wir mit diesem Blaulichtumzug zeigen, dass sich ganz viele in dieser Stadt an 365 Tagen 24 Stunden lang darum sorgen, dass es den Menschen hier gut geht, dass sie beschützt und aus schwierigen Notlagen gerettet werden", sagte dazu der Mannheimer Erste Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht.

Den Blick auf die neue, hochmoderne Wache - "eine der größten Investitionen der Stadt" - verband er auch mit der Hoffnung, dass sich viele junge Menschen dadurch für den Dienst als Rettungskraft begeistern lassen. Nicht zuletzt auch deshalb lud er bereits jetzt ein zum Tag der offenen Tür, der dort am 1. April stattfindet.

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Feuerwehrkommandant Thomas Schmitt erinnerte beim Abschied vom Lindenhof an die Anfänge der Dienststelle dort, die ihm zufolge nicht leicht waren. "Man ist uns mit großem Misstrauen begegnet", erzählte er. Vor allem angesichts des Krachs hätten die Lindenhöfer beim Einzug Bedenken gehabt. "Deswegen waren wir die erste Mannheimer Feuerwehr, die über den Hof ausgerückt ist", so Schmitt lächelnd. Mit der Zeit habe man sich dann allerdings aneinander gewöhnt. Mehr noch: "Die Lindenhöfer haben uns getragen", erklärte der Kommandant.

Nach Segenssprüchen und -wünschen seitens der katholischen und evangelischen Kirche, dem obligatorischen und emotionalen Einholen der Fahne und getragener Abschiedsmusik aus den Dudelsäcken der "Heidelberg Pipes and Drums" begann der schier endlos erscheinende Blaulichtumzug. Über 80 Einsatzfahrzeuge verschiedener Mannheimer Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks, weiterer zahlreicher ehrenamtlicher Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz, den Johannitern, den Maltestern, dem Arbeiter-Samariter-Bund und der DLRG sowie die Berufs- und die Freiwillige Feuerwehr Ludwigshafen und die BASF-Werkfeuerwehr mit Schaumlöschfahrzeug und Turbolöscher machten sich auf den Weg zu einer Ehrenrunde durch die Mannheimer City bis hin zur neuen Feuerwache in Neckarau. Überall säumten Zaungäste den Weg des Zugs, der mit einer ungeplanten Extrarunde um den Wasserturm überraschte.

Wie sehr das Alltagsgeschäft die Feuerwehr in Anspruch nimmt, zeigte dann gleich die Ankunft des Zugs an der neuen Wache: Unmittelbar danach mussten mehrere Feuerwehrleute bereits wieder abrücken, weil ein Großbrand in der Mannheimer Porsche-Niederlassung gemeldet worden war...

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