Anklage gegen Ex-ASB-Chef

Dem Stadtrat wird vorgeworfen, den Krankenkassen Beiträge vorenthalten und rund 100.000 Euro veruntreut zu haben.

02.10.2014 UPDATE: 02.10.2014 06:00 Uhr 51 Sekunden
Roland Weiß ist Stadtrat in Mannheim. Foto: vaf
Von Julie Dutkowski

Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat den früheren Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Regionalverband Mannheim/Rhein-Neckar, Roland Weiß, wegen Untreue angeklagt. Weiß, der auch Stadtrat der Mannheimer Liste ist, wird beschuldigt, den Krankenkassen Beiträge vorenthalten und veruntreut zu haben. Es geht um fast 100.000 Euro, wie die Staatsanwaltschaft Mannheim gestern mitteilte.

Auch der damalige Personalleiter wurde angeklagt. Der 49-Jährige soll Weiß bei den Taten unterstützt haben.

Weiß soll von 2006 bis 2010 in 211 Fällen keine oder zu niedrige Sozialversicherungsbeiträge für ASB-Mitarbeiter abgeführt haben. Die Tätigkeit von Mitarbeitern soll er in einen hauptamtlichen Teil und einen angeblichen Minijob bei einem Pflegedienst aufgespaltet haben. Den Krankenkassen wurden so die eigentlich fälligen Sozialversicherungsbeiträge vorenthalten. Betroffen waren laut Staatsanwalt Peter Lintz neun Mitarbeiter.

Weiß bestätigte den Eingang der Anklage, hält die Vorwürfe aber für falsch und unzutreffend und geht davon aus, das sie vor Gericht entkräftet werden, sollte es zu einem Prozess kommen.

Weiß war von 1983 bis 2010 Geschäftsführer des ASB. 2010 war ihm fristlos gekündigt worden, weil es finanzielle Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll. Das Verfahren vor dem Arbeitsgericht endete Anfang 2011 mit einem Vergleich. Weiß hatte damals Selbstanzeige erstattet, um das Verfahren zu beschleunigen. Die SPD hatte ihm zudem Ende 2010, kurz vor der Landtagswahl, das Vertrauen entzogen. Der langjährige SPD-Stadtrat saß auch im Landtag. Später wechselte er zur Mannheimer Liste.

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