Der Drahtesel erobert die Mannheimer Innenstadt
Zum Jubiläumswochenende am 10. und 11. Juni gibt es zahlreiche Aktionen in den Quadraten – Die Haupteinkaufsstraßen sind für Autos gesperrt

Die roten "Monnem Bike"-Fahrräder sind an vielen Stellen in der Stadt aufgestellt und sollen auf das Jubiläum aufmerksam machen. Foto: vaf
Von Gerhard Bühler
Zum 200. Jubiläum der Erfindung des Fahrrads durch Karl Drais in Mannheim plant die Stadt ein großes Festwochenende am 10. und 11. Juni. Das nun den Gemeinderäten vorgestellte Veranstaltungsprogramm sieht zahlreiche Aktionen vor allem am Festival-Samstag vor. Nachdem ein autofreies Wochenende in der City auf viel Widerstand stieß, bleiben am Samstag nur wenige Einkaufsstraßen für Autos gesperrt. In den autofreien Bereichen sollen Aktionen stattfinden.
Verteilt über das ganze Jubiläumsjahr gab und gibt es in Mannheim zahlreiche Veranstaltungen. Das Festwochenende am 10. und 11. Juni bildet den zentralen Höhepunkt der Feierlichkeiten. Wie Axel Bentz, städtischer Organisator der Geschäftsstelle Radjubiläum erläuterte, sieht das Programm für den Festival-Samstag neben dem "Radsalon" auf den Kapuzinerplanken zahlreiche Angebote rund um das Fahrrad sowie künstlerische Veranstaltungen in der Fußgängerzone und anderen Einkaufstraßen der Innenstadt vor.
Auf einer großen Bühne in den Planken werde es ein umfangreiches Kulturprogramm geben. "Wegen der Bauarbeiten ist der Raum begrenzt, aber von O 2 bis O 5 wird bespielt", kündigte er an. Am Sonntag stehen rund um den Wasserturm und die Augustaanlage eher sportliche Veranstaltungen mit dem Fahrrad im Mittelpunkt. Ergänzend zum offiziellen Festprogramm werden Straßen der Quadrate als "Spielräume" für Aktionen zur Verfügung gestellt.
"Für den Samstag haben sich dafür 20 Initiativen aus der Bevölkerung angemeldet, eine davon für beide Tage auf dem Marktplatz", berichtet Bentz. Zu den Initiativen gehören Vereine, Parteien, Gewerbetreibende oder Einrichtungen wie die Hochschule. Wie der Festivalorganisator sagte, habe sich der ursprüngliche Wunsch nach einem autofreien Wochenende in der Innenstadt nicht realisieren lassen.
Auch interessant
Zudem war hier heftige Kritik von den Einzelhändlern gekommen. Sie hatten große Probleme für die Erreichbarkeit des Wochenmarkts am Samstag und der Parkhäuser geltend gemacht. Eine weitere Frage war die Mobilität der Anwohner. "Dafür haben wir jetzt einen Kompromiss gefunden. Die Haupteinkaufsstraßen Kunststraße und Fressgasse, die Marktstraße und Erbprinzenstraße parallel zur Breiten Straße sowie die verlängerte Jungbuschstraße zwischen den G- und H-Quadraten werden am Samstag für den Autoverkehr gesperrt", erläuterte Bentz.
Es sei gelungen, alle 20 teilnehmenden Initiativen mit ihren Aktionen an diesen autofreien Einkaufstraßen zu versammeln. Dies verspreche den größten Gewinn für Teilnehmer und Besucher, zeigte sich Bentz zufrieden mit der Lösung. Auch von den Gemeinderäten kam positive Resonanz. Das genaue Festivalprogramm wird noch bekannt gegeben.
Die Organisatoren suchen unterdessen dringend noch etwa 50 weitere helfende Hände, sogenannte "Volunteers", für das Wochenende. Ob Jugendlicher oder Rentner, Mann oder Frau, Fahrradfan oder Autofahrer - jeder kann beim Festival mit anpacken. Sei es an Informationspunkten für Auskünfte, beim Auf- und Abbau, als Springer oder zur Absicherung beim Radrennen "World Klapp" der Klappradler oder der Liegerad-Weltmeisterschaft. Volunteermanager Volker Schwarzwälder teilt die Freiwilligen so ein, dass die jeweilige Aufgabe zu ihnen passt.
Wer mitmachen will, sollte mindestens für eine Schicht von etwa fünf Stunden zur Verfügung stehen. "Ideal wären Leute, die länger verfügbar sind", so Schwarzwälder. "Freundlichkeit, Spaß an der Sache und Zuverlässigkeit" sollte man als Helfer mitbringen. Geld bekommt man keines, dafür Anerkennung und die Arbeit in einem netten Team.
Info: Anmeldungen als Helfer unter monnem-bike@mannheim.de oder per Tel. unter 0621/2937820. Infos unter http://monnem-bike.de