Ludwigshafen

Abriss des Rathauscenters steht bevor

Im dritten Quartal geht es los. Die Stadtverwaltung in Ludwigshafen veröffentlicht den Zeitplan.

19.05.2022 UPDATE: 20.05.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Werden beide abgerissen: Das Rathauscenter und die Hochstraße Nord. Foto: vaf

Von Carsten Blaue

Ludwigshafen. Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) hat den Zeitplan für den Abriss des Rathauscenters vorgestellt. Demnach soll das markante, aber nicht besonders schöne Hochhaus aus den Siebzigern spätestens Ende 2025 aus der Silhouette der Stadt am Rhein verschwunden sein. Steinruck geht derzeit von Kosten in Höhe von knapp 80 Millionen Euro aus. Steigerungen bei Bau- und Materialpreisen, auch verursacht durch den Krieg in der Ukraine, seien hier eingerechnet. Für den Abriss sind drei Phasen vorgesehen. Derweil laufen dafür die Vorbereitungen, die am Donnerstag durch den Brand eines Baufahrzeugs überschattet wurden. Negative Auswirkungen auf die Arbeiten oder den Zeitplan sah die Stadtverwaltung auf RNZ-Anfrage aber nicht.

Zuerst sollen die Arbeiten zum Abriss der sogenannten "Mall" – einer Ladenzeile mit einst 75 Geschäften, in der auch der letzte Mieter, Advar Tolu, seinen Schuhreparatur- und Schlüsseldienst hat – und des Rathausturms mit den ehemaligen Verwaltungsstockwerken beginnen. Start ist im dritten Quartal dieses Jahres. Mit dem alten Kaufhaus auf der Ostseite soll es Mitte 2023 losgehen.

Im nördlichen Bereich der "Mall" unter der Hochstraße Nord ist es Ende kommenden Jahres soweit. Besonders kompliziert wird der Abriss des 79 Meter hohen Rathausturms. Nicht nur, dass der Bestand in Teilen von den Planunterlagen abweicht. Die Fassaden sind Einzelanfertigungen und müssen nach der Entkernung und Schadstoffentsorgung etagenweise abgetragen werden. Ein Gerüst dafür wäre zu unsicher. Daher werden sogenannte "Bühnen" eingesetzt, mit denen die Fassadenelemente zu Boden befördert werden. Diese "Bühnen" gleichen den Körben für Fensterputzer, die sich an Seilen vertikal bewegen lassen.

Die am Abriss des Rathauscenters beteiligten Fachleute rechnen am Ende mit rund 40.000 Kubikmeter recyclingfähigem Abbruchmaterial. Dieses soll aufbereitet und unter anderem für den Bau der Helmut-Kohl-Allee wiederverwendet werden. Sie entsteht anstelle der Hochstraße Nord (Abriss ab 2026 bis 2030) und ist neben dem Rückbau des Rathauscenters sowie der Wiederherstellung der Hochstraße Süd (ab Juni 2023) ein weiteres der Großprojekte in der Chemiestadt. Diese sollen und müssen aufeinander abgestimmt werden.

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So macht das Rathauscenter unmittelbar bei der Hochstraße Nord Platz für eine sanfte Verschwenkung der ebenerdigen Helmut-Kohl-Allee. Diese leichte Kurvigkeit der neuen Allee hat positive Auswirkungen. Die Bauabläufe bekommen den nötigen Platz und werden dadurch einfacher. Auch die Bauzeiten werden so entzerrt. Das spart letztlich Geld, und die Belastungen für den Straßenverkehr würden nach Ansicht der Verwaltung geringer. Zu den Arbeiten am Rathauskomplex gibt es für Bürger ein "Info-Center", das gerade auch während der Abrissphasen geöffnet ist. Doch schon jetzt warnt Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt die Nachbarn vor Lärmbelastungen, Erschütterungen und Staub.

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