30 Millionen Euro für 700 Plätze
Bis 2021 sollen Angebote in Kitas und Horten ausgebaut werden

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Mannheim. (ger) Mit umfangreichen Investitionen will die Stadt Mannheim für den Ausbau von Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten (Kitas) und den Ausbau von Hortplätzen sorgen. Allein in den Kita-Bereich sollen 30 Millionen Euro fließen. Dafür sprach sich der Hauptausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig aus. Der formale Beschluss in der Gemeinderatssitzung am 24. Juli ist damit nur noch Formsache. Ziel des Programms ist die Schaffung von insgesamt 210 neuen Krippen- und 550 Kindergartenplätzen in Ganztagesbetreuung bis zum Jahr 2021.
Für den Ausbau von 21 Krippengruppen und 27,5 Kindergartengruppen mit Ganztags-Betreuungsangebot stellt die Stadt 17,3 Millionen Euro zur Verfügung. Zur Sanierung ihrer Betreuungs-Einrichtungen sollen die Freien Träger 12,65 Millionen Euro bekommen. Im letzten turnusmäßigen Bericht für den Gemeinderat zur Situation des Betreuungsangebots hatte die Stadtverwaltung Mitte Juni über eine Versorgungsquote bei Kindergartenplätzen von 90 Prozent berichtet. Diese Quote soll durch den nun beschlossenen Ausbau auf 95 Prozent bis zum Jahr 2021 steigen.
Nach Angaben der Verwaltung suchten zum Stichtag 1. April 1368 Kinder in Mannheim einen Kindergartenplatz. Davon bekamen 900 sofort einen Kitaplatz. Von den übrigen 468 hatten 215 ein Wechselwunsch in eine andere Einrichtung angegeben. Da derzeit 78 freie Kita-Plätze gemeldet sind, gelten offiziell 175 Kinder als unversorgt.
Bei den Krippenplätzen gab es laut Verwaltung 712 Nachfragen. 408 Kindern konnte sofort ein Krippenplatz angeboten werden. Den Übrigen stehen durch einen weiteren Ausbau derzeit etwa 200 freie Plätze zur Verfügung, teilt die Stadt mit.
Nach offiziellen Zahlen sind damit rund 100 Kleinkinder unversorgt. Die Versorgungsquote für unter Dreijährige beträgt 35 Prozent, angestrebt werden 40 Prozent. "Für die Stadt Mannheim ist es ein besonders wichtiges Ziel, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken", hatte Bürgermeisterin Ulrike Freundlieb (SPD) in den vorausgehenden Beratungen betont. Nach ihren Angaben sind Regelplätze in Kitas kaum noch gefragt. "Die meisten Eltern suchen eine Ganztagsbetreuung." Die Verwaltung will daher das Ganztags-Angebot in Kindergärten von derzeit 52,5 Prozent auf 60 Prozent ausbauen.
Ebenfalls einstimmig empfahlen die Mitglieder des Hauptausschusses dem Gemeinderat, der Schaffung von weiteren 90 neuen Plätzen bei der Schulkind-Betreuung zuzustimmen. Die Anzahl der Betreuungsplätze für Schulkinder bei den freien Trägern erhöht sich damit stadtweit auf 1205 in 64 Gruppen. Ab 2019 entstehen dafür insgesamt jährliche Kosten von 940.000 Euro.