Strobl attackiert Mannheims OB
Die Debatte um eine kriminelle Gruppe von 15 Jugendlichen aus Nordafrika wird rauer

Thomas Strobl. Foto: dpa
Mannheim. (alb/gol) Der Ton wird rauer in der Debatte um eine kriminelle Gruppe von 15 Jugendlichen aus Nordafrika, die als unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) in Mannheim gelandet sind. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte jetzt in einem Zeitungsinterview, er sei nur dann zu einer Kooperation mit Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) bereit, wenn er im Rathaus einen Partner finde, "der ernsthaft die Probleme lösen will - und nicht einen, der sich wegduckt, wenn der Wind etwas heftiger weht".
Das Ministerium in Stuttgart und die Stadtspitze hatten sich vorgenommen, das Problem gemeinsam zu lösen, für Januar ist ein weiteres Treffen in Mannheim geplant. Inzwischen sind neun junge Flüchtlinge vorübergehend in einem separaten Gebäude der Erstaufnahmestelle im ehemaligen Benjamin Franklin Village untergebracht worden. Kurz hatte die Diskussion mit einem "Brandbrief" an Strobl entfacht. Tenor: Die straffälligen jungen Flüchtlinge entzögen sich jeglichen Integrationsbemühungen. Alle Möglichkeiten seien ausgeschöpft.
Strobl kritisierte, dass die Instrumente der Altersfeststellung "auch in Mannheim" nicht konsequent angewendet würden. In eine ähnliche Richtung hatten sich zuvor schon seine Parteifreunde in der Quadratestadt geäußert. So fragte die CDU-Fraktion im Gemeinderat schriftlich die Verwaltung, welche Probleme bei der Altersfeststellung der UMA bestünden oder ob einzelne Personen sich weigerten, ihr Alter feststellen zu lassen.
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Die Stadtspitze will im nächsten Jahr im Kommunalparlament Stellung beziehen und die Fragen beantworten. Sie steht aber einer medizinischen Altersfeststellung bei minderjährigen Flüchtlingen eher skeptisch gegenüber, wie eine Rathaus-Sprecherin die RNZ vorab bereits wissen ließ.