Junge, kriminelle Flüchtlinge

Strobl attackiert Mannheims OB

Die Debatte um eine kriminelle Gruppe von 15 Jugendlichen aus Nordafrika wird rauer

26.12.2017 UPDATE: 27.12.2017 06:00 Uhr 55 Sekunden

Thomas Strobl. Foto: dpa

Mannheim. (alb/gol) Der Ton wird rauer in der Debatte um eine kriminelle Gruppe von 15 Jugendlichen aus Nordafrika, die als unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) in Mannheim gelandet sind. Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte jetzt in einem Zeitungsinterview, er sei nur dann zu einer Kooperation mit Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) bereit, wenn er im Rathaus einen Partner finde, "der ernsthaft die Probleme lösen will - und nicht einen, der sich wegduckt, wenn der Wind etwas heftiger weht".

Das Ministerium in Stuttgart und die Stadtspitze hatten sich vorgenommen, das Problem gemeinsam zu lösen, für Januar ist ein weiteres Treffen in Mannheim geplant. Inzwischen sind neun junge Flüchtlinge vorübergehend in einem separaten Gebäude der Erstaufnahmestelle im ehemaligen Benjamin Franklin Village untergebracht worden. Kurz hatte die Diskussion mit einem "Brandbrief" an Strobl entfacht. Tenor: Die straffälligen jungen Flüchtlinge entzögen sich jeglichen Integrationsbemühungen. Alle Möglichkeiten seien ausgeschöpft.

Strobl kritisierte, dass die Instrumente der Altersfeststellung "auch in Mannheim" nicht konsequent angewendet würden. In eine ähnliche Richtung hatten sich zuvor schon seine Parteifreunde in der Quadratestadt geäußert. So fragte die CDU-Fraktion im Gemeinderat schriftlich die Verwaltung, welche Probleme bei der Altersfeststellung der UMA bestünden oder ob einzelne Personen sich weigerten, ihr Alter feststellen zu lassen.

Auch interessant
Unbegleitete minderjährige Flüchtinge in Mannheim: Eine kleine Gruppe sorgt für ein großes Problem
Wiederholte Straftaten durch unmündige Flüchtlinge: Mannheims OB Kurz sieht "Staatsversagen" (Update)

Die Stadtspitze will im nächsten Jahr im Kommunalparlament Stellung beziehen und die Fragen beantworten. Sie steht aber einer medizinischen Altersfeststellung bei minderjährigen Flüchtlingen eher skeptisch gegenüber, wie eine Rathaus-Sprecherin die RNZ vorab bereits wissen ließ.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.