Pläne für Hochstraße Süd sorgen für Verwirrung (Update)
IHK zeigt sich skeptisch - Sinneswandel bei der Stadt beim Zeitplan

Die Hochstraße in Ludwigshafen. Foto: Stadt Ludwigshafen/Alfred Gerold
Ludwigshafen. (dpa-lrs) Die jüngsten Änderungen bei einem zentralen Verkehrsprojekt der Rhein-Neckar-Region in Ludwigshafen sind bei der Industrie- und Handelskammer Pfalz auf Skepsis gestoßen. "Die IHK Pfalz ist von der Neuentwicklung überrascht. Bisher hieß es, die Hochstraße Süd müsse sofort saniert werden und ein Galeriebauwerk sei alternativlos", sagte Vize-Hauptgeschäftsführer Jürgen Vogel am Dienstag. "Das Prinzip Hoffnung hilft nicht weiter. Die Wirtschaft braucht verlässliche und leistungsfähige Lösungen für Mitarbeiter, Kunden und den Güterverkehr", betonte er.
Der Vorsitzende des Verbands Region Rhein-Neckar, Stefan Dallinger, sagte in Heidelberg, viel hänge von der Festsetzung des definitiven Sanierungszeitraums durch Ludwigshafen ab. Nun sei dieser Prozess stadtintern neu eröffnet worden. "Dem Ergebnis dieses Prozesses sehen wir offen entgegen", sagte Dallinger, der auch Landrat des Rhein-Neckar-Kreises ist. Der Verband werde den Prozess begleiten.
Die sanierungsbedürftigen Hochstraßen Nord und Süd in Ludwigshafen gelten mit täglich mehr als 100 000 Fahrzeugen als wichtige Verkehrsachse vor allem für Pendler und Unternehmen. Zuletzt wurden aber bei Politikern und Bauplanern in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz Zweifel an den bisherigen Plänen zur Modernisierung der Hochstraße Süd laut.
Insbesondere eine umstrittene Stützbrücke mit Mauer (Galeriebauwerk) wird aus Zeit- und Kostengründen wohl doch nicht gebaut. Damit zeichnet sich ab, dass entgegen derzeitiger Pläne die Hochstraße Nord noch vor der Hochstraße Süd abgerissen wird. Die rund zehn Jahre langen Arbeiten könnten demnach 2020 beginnen.
"Nicht beantwortet wird die Frage, was passiert, wenn die Hochstraße Süd während der Bauphase der Hochstraße Nord nur noch eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung steht", sagte Vogel. Es sei fraglich, ob die Hochstraße Süd über einen Zeitraum von rund zehn Jahren ohne grundlegende Sanierung zuverlässig genutzt werden könne. "Gerade für den Güterverkehr drohen schon bald Fahrverbote auf beiden Straßen - und leistungsfähige Alternativen sind nicht ersichtlich."
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Dallinger betonte, der Verband Region Rhein-Neckar habe in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern eine Gesamtstrategie mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen erarbeitet. Es gehe darum, auch während der Bauphase Menschen und Gütern möglichst uneingeschränkt Mobilität zu ermöglichen. "Zudem gilt es, die vielfältigen begleitenden Maßnahmen während und vor den Arbeiten an den Hochstraßen in einem Gesamtkonzept zu koordinieren und einen Zeitplan zu entwerfen", unterstrich der CDU-Politiker.
Update: 29. Januar 2019, 17.52 Uhr