Polizei kündigt intensive E-Scooter- und Fahrrad-Kontrollen an
Aktion von 4. bis 17. November - Verstöße und Unfälle nehmen zu

Heidelberg/Mannheim. (pol/mare) Fahrrad- und E-Scooter-Fahrer in Heidelberg und Mannheim geraten in der kommenden Woche ab Montag, 4. November, verstärkt in den Fokus der Polizei. Wie die Beamten mitteilen, werden die Gesetzeshüter sowie die Ordnungsdienste beider Städte dann verstärkt intensive Kontrollen vornehmen.
Die Aktion laufe zunächst bis Sonntag, 17. November. Nötig sei dies, da die Streifenpolizisten zuletzt immer öfter Verstöße festgestellt haben. Zudem mache das Ergebnis der Auswertung der Kontrollwoche im August die Kontrollaktion nötig, teilt die Polizei mit.
Ziel sei es, "die Verkehrsteilnehmer zu verkehrsgerechtem und sicherem Verhalten im öffentlichen Straßenverkehr" anzuhalten, heißt es in einer Presseankündigung. Dabei sollen alle Verstöße konsequent geahndet werden. Zugleich soll durch "verkehrserzieherische Gespräche" mit den Kontrollierten auch Präventionsarbeit geleistet werden.
Die Erfahrung zeige jedoch, dass Aufklärung allein nicht ausreiche, um Unfälle mit Fahrrädern oder E-Rollern zu verhindern. Gerade im Radverkehr hätten Unfallzahlen zuletzt zugenommen. In Heidelberg stieg die Zahl der Radunfälle um 15,3 Prozent auf 376 (2017: 326). Dabei verunglückten 313 (2017: 274) Radfahrer, was ein Plus von 14,2 Prozent bedeutet.
In Mannheim gab es sogar 19,1 Prozent mehr Unfälle: 347 (2017: 284) Radler sind dabei verunglückt. Eine Zunahme von 22,2 Prozent gegenüber 2017.
Auch interessant
Häufig seien die Zweiradfahrer selbst Verursacher gewesen: "Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt dabei ist sicherlich der aus der Unfallforschung bekannte Effekt, dass tägliche Routine das Gefahrenbewusstsein überlagern", schreibt die Polizei. Dadurch komme es zu Fehleinschätzung von Verkehrssituationen und der eigenen Fähigkeiten und schließlich zu Unfällen.
Auch bei den E-Scootern ist seit dem Start im August festzustellen, dass es viele Verstöße beim Fahren gibt. Die Polizei zählt hierbei auf:
> Fahrten zu zweit
> Fahren auf Gehwegen
> Fahrten in Fußgängerzonen
> Fahrten auf Fahrbahnen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung
> Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz
> Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss
> Behinderndes Parken auf Gehwegen und verbotenen Orten
Zudem fühlten sich Fußgänger oft von E-Scooter-Fahrern bedrängt. Zwischen Juni und September 2019 hätten sich laut Polizei zehn Verkehrsunfälle mit Beteiligung von E-Scootern ereignet, wobei sieben Personen leicht verletzt wurden.
Die Beamten weisen schließlich darauf hin, dass es sich bei den E-Scootern um Kraftfahrzeuge handelt. Deshalb gelten für E-Scooter-Fahrer dieselben Alkoholgrenzwerte wie für Autofahrer. Wer mit Alkohol im Blut auf den E-Roller steigt, muss je nach Promillezahl und Verhalten mit Bußgeldern oder sogar dem Entzug des Führerscheins rechnen.



