"Furchtbare Situation"

Wörth will Pendler mit Schranken aus der Stadt halten

Pendler umfahren Staus auf den großen Straßen und verstopfen die Stadt – Elektronische Schranken an zwei Zufahrtsstraßen ab Herbst geplant

22.08.2018 UPDATE: 22.08.2018 11:42 Uhr 56 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Wörth. (dpa) Mit Verkehrsschranken will die Stadt Wörth im Kreis Germersheim den Strom von Berufspendlern durch die Kommune zum Versiegen bringen. "Es geht nicht darum, unseren Ort zur Festung zu machen, sondern um die Verbesserung einer seit mehr als 20 Jahren furchtbaren Situation", sagte SPD-Bürgermeister Dennis Nitsche am Mittwoch. "Wegen des Verkehrs kommen Kinder nicht mehr über die Straße und Feuerwehr und Polizei nicht mehr durch." Pendler wollten Staus auf den großen Straßen umfahren und stauten sich dann im Ort.

Der Stadtrat beschloss deswegen, in Wörth-Maximiliansau möglichst ab Herbst an zwei Zufahrtsstraßen elektronische Schranken zu errichten. "Es gibt schon ein Durchfahrtverbot, aber das wird ignoriert", sagte Nitsche. Kritik an höherem Bürokratieaufwand wies der Bürgermeister zurück. "Schon jetzt gibt es 200 Ausnahmen." Künftig werde ein "sehr fortschrittliches System" dafür sorgen, dass sich die Lage bessere.

So sollen Anwohner sowie etwa Geschäftsinhaber Plaketten für die Windschutzscheibe erhalten, mit denen sich die Schranke automatisch öffnet. "In den ersten Tagen kann es zu einem gewissen Trubel kommen, aber wir werden weit im Vorfeld informieren", sagte Nitsche. Die Einrichtung eines Kreisverkehrs vor der Schranke, um Pendler auf die Autobahn zurückzuleiten, werde erwogen. Der Rat der Stadt mit 18.000 Einwohnern bewilligte am Dienstagabend 75.000 Euro für das Projekt.

Wegen der geplanten Sanierung der Rheinbrücke bei Karlsruhe erwartet Wörth weitere Verkehrsprobleme. Auch deshalb soll zusätzlich der alte Ortskern mit Schranken für Pendler gesperrt werden. Dort fehlt Nitsche zufolge aber noch die Zustimmung der Gemeinde Jockgrim.

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