Schutt, Schutt und nochmals Schutt im Aquadrom
Aquadrom ist eine große Baustelle - Eröffnung für 16. Dezember geplant - Sauna bereits geöffnet

Von Harald Berlinghof
Hockenheim. "Wir haben noch ein sportliches Programm vor uns. Aber der Eröffnungstermin für unser Aquadrom steht fest: Am 16. Dezember ziehen wir unsere Tore auf", sagte der Technische Leiter des Hockenheimer Freizeitbades, Andreas Rothermel, bei der Baustellenbesichtigung zuversichtlich. Die Sauna mit neuem Umkleidebereich und Schrankwänden mit 356 Spinden soll sogar schon heute öffnen. Wer bei der Baustellenbegehung am Donnerstagabend dabei war, staunt darüber nicht schlecht: Noch sieht es im Aquadrom fast überall nach Baustelle und viel Arbeit aus.
Alleine aus diesem Grund mussten die rund 20 Interessierten erst einmal blaue Sicherheitshelme aufziehen. "Und passen Sie bitte auf, wo sie hintreten", lautete die Ansage des Betriebsleiters, Gregor Ries. "Es gab einige Verzögerungen durch unvorhergesehene zusätzliche Arbeiten", erklärte er: "Schutt, Schutt und nochmals Schutt", habe man aus dem Bad hinaus geräumt. 60 Kubikmeter oder 300 Tonnen Baurückstand wurden weggeschafft, Böden aufgebrochen, Wände abgerissen und zehn Kilometer Kabel erneuert, verlegt oder entfernt. "In machen Zwischendecken haben wir mehrere Kilometer ungenutzte, alte Kabel gefunden, die nicht entsorgt, sondern bei früheren Umbauten einfach liegen gelassen wurden", so Rothermel.
Alle denkbaren Gewerke waren an der zweiten Umbauphase des Aquadroms, - die Kosten wurden auf 1,4 Millionen Euro geschätzt - beteiligt. "Unter anderem waren Schreiner, Maurer, Brandschutztechniker, Telekommunikationsexperten, Elektriker dabei. Wir hatten 60 eigene Mitarbeiter, aber auch 60 externe Fachleute im Einsatz, die oft in Schichten rund um die Uhr und auch an Wochenenden gearbeitet haben", so Rothermel. Gegenwärtig gehe man auch deshalb davon aus, dass die Kosten auf zwei Millionen Euro steigen könnten.
Eine neue Lüftung musste rein, 98 Prozent der Beleuchtung wurde auf sparsame LED-Lampen umgestellt - aus Lindgrün und Erikaviolett wurde Licht- und Eisengrau. Weiterhin sollen die Umkleiden familien- und behindertenfreundlich werden. In der neuen, 70 Quadratmeter großen Salzgrotte, die mit rosa Himalaya-Salz ausgemauert wird, soll ein Solevernebler für ein gesundes Klima sorgen. Sogenannte Gradierwerke zur Salzgewinnung, bei denen Salzwasser über Reisigbündel rieselt, sollen die Grotte ergänzen.
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Es gibt auch programmatische Änderungen. So werden künftig zweimal pro Woche spezielle Kinderstunden angeboten. Dagegen wird die bisherige Tarifstruktur bei den Eintrittspreisen vorerst beibehalten - auch, wenn eine Anpassung unumgänglich sein wird, wenn das gesamte Kassensystem erneuert werden soll. An einem Armband tragen die Besucher künftig sogenannte Transponder, die registrieren, welche Einheiten des Bades genutzt wurden. An Infosäulen kann mit Hilfe der Bänder die Summe der genutzten Einrichtungen und Angebote abgelesen werden, aber auch die Spindnummer. "Sie glauben gar nicht, wie viele Leute vergessen, wo sie ihre Sachen abgelegt haben", plauderte Rothermel aus seiner langjährigen Erfahrung.
Über vergessliche Badegäste muss sich der Technische Leiter aber erst in vier Wochen kümmern. Und wenn die umfangreichen Änderungen einwandfrei funktionieren, wird das Aquadrom weiter ein Besuchermagnet bleiben.