Fasching im Rhein-Neckar-Kreis

Nicht alle Narren verteilten Küsschen

Bei einigen Veranstaltungen kam es auch zu tätlichen Auseinandersetzungen - Grund war stets der Alkoholkonsum

12.02.2018 UPDATE: 13.02.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Das närrische Treiben kann so friedlich sein - wie hier in Hockenheim. Foto: Lenhardt

Von Stefan Hagen

Rhein-Neckar. Es wurde geschunkelt, getanzt, geküsst und herzhaft umarmt - die Stimmung bei den Fasnachtsumzügen in der Region mutete trotz frostiger Temperaturen fast schon karibisch an. Der Großteil der Narren feierte laut Polizei ausgelassen und friedlich, bei einigen brannten nach reichlich Alkoholgenuss allerdings die Sicherungen durch. Es kam zu mehreren tätlichen Auseinandersetzungen, schwer verletzt wurde aber niemand, gab die Polizei Entwarnung.

Beim närrischen Umzug in Malsch feierten am Sonntag rund 20.000 Besucher auf den Straßen der Gemeinde ein fröhliches Fest. Doch es gab einige Wermutstropfen: So sind in der Statistik der Polizei drei Körperverletzungen verzeichnet. Das Deutsche Rote Kreuz musste insgesamt 22 Patienten versorgen, davon sechs Heranwachsende wegen zu hohem Promillepegel, wie die Polizei anmerkt.

Gegen 18.20 Uhr habe man einen stark betrunkenen 16-Jährigen in einem Gasthaus in Gewahrsam genommen. Da der Jugendliche hochaggressiv gewesen sei, habe man ihm Handschellen anlegen müssen. Damit war der Ärger aber noch nicht vorbei: In der Zelle auf dem Revier randalierte der Jugendliche weiter. Er wurde schließlich in die Obhut eines Erziehungsberechtigten übergeben.

Rund 9000 Besucher waren am Sonntag beim närrischen Lindwurm in Ketsch auf den Beinen. Dabei kam es in der Goethestraße zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, berichtet die Polizei. Drei geparkte Autos seien dabei leicht beschädigt worden. Auch bei der "After-Train-Party" im Anschluss an den Umzug gab es unter den rund 1400 Besuchern einige Streitigkeiten und kleinere Rangeleien, die von der Polizei und dem Sicherheitsdienst rechtzeitig geschlichtet wer- den konnten.

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Auch beim Fasnachtsumzug in Hockenheim hatte es am Samstag Ärger gegeben: So meldete die Polizei entlang des Umzugsweges und auf dem Parkplatz in der Heidelberger Straße zahlreiche tätliche Auseinandersetzungen und Beleidigungen. Zum Ende des Umzugs hätten sich bis zu 1500 Personen auf dem Parkplatz versammelt.

Nachdem es hier zu mehreren Körperverletzungen gekommen war, wurde der Parkplatz schließlich von den Beamten geräumt. Insgesamt kam es laut Polizeibericht zu sieben Körperverletzungen, zwei Beleidigungen von Polizeibeamten, drei Sachbeschädigungen und einem Diebstahl.

In Ilvesheim (circa 10.000 Besucher) und im Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen (rund 2000 Besucher) gab es nach Aussagen der Polizei überhaupt keine besonderen Vorkommnisse. Auch bei der Straßenfastnacht im Stadtgebiet Mannheim nach dem Umzug in Ludwigshafen sei es ruhig geblieben. Auch beim großen Umzug der Schwesterstädte Mannheim und Ludwigshafen hatte die Polizei nicht eingreifen müssen.

Stress in Oftersheim: Zwei Körperverletzungen, ein verletzter Polizist, Beamtenbeleidigungen und zwei abgeführte Betrunkene - das ist die polizeiliche Bilanz der Fastnachtsveranstaltung am "Schmutzigen Donnerstag" in der Kurpfalzhalle. Laut Polizei war in allen Fällen Alkohol im Spiel.

Noch bis Aschermittwoch wird die Polizei deshalb verstärkte Kontrollen "zur Bekämpfung des Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinwirkung" durchführen. Von Sonntagabend bis Montagfrüh, 2 Uhr, wurde eine Kontrollstelle in der Schwabenstraße im Mannheimer Stadtteil Seckenheim eingerichtet und mobile Kontrollen im Revierbereich Ladenburg durchgeführt. Ergebnis: Ein Fahrer stand unter Alkoholeinwirkung, bei zwei Fahrern besteht der Verdacht des Drogenkonsums.

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