Hoffen auf die starken Tage im neuen Jahr
Für die Mannheimer Einzelhändler läuft das Weihnachtsgeschäft bis Dreikönig

Reiche Region. Die Menschen im Rhein-Neckar-Raum können sich besonders viel leisten. Das belegen die neuen IHK-Zahlen (14. September). Das verfügbare Einkommen beträgt in der Region 26,8 Milliarden Euro. Den Einzelhandel freut’s. In Heidelberg ist die Kaufkraft noch stärker als in Mannheim. Foto: dpa-Archiv
Mannheim. (oka) Weihnachten ist zwar schon vorbei, doch das Weihnachtsgeschäft dauert für die Einzelhändler in Mannheims Innenstadt traditionell bis zum 6. Januar. Deshalb hat Lutz Pauels, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Mannheim City noch keine harten Zahlen parat. Denn: "Die Tage nach Weihnachten sind in Mannheim generell stark, am Mittwoch beispielsweise war die Innenstadt gerammelt voll."
Dass sich derzeit wieder Kaufwillige in den Planken tummeln, freut Pauels besonders, denn die ansässigen Gewerbetreibenden waren durch die Sperrungen und Baustellen der Plankensanierung arg gebeutelt. Umsatzeinbußen zwischen 30 und 40 Prozent habe so mancher Einzelhändler zu beklagen, weiß der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Mannheim City. Auch die Gastronomie sei stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Er ist sich sicher: "Wenn die Bauarbeiten über die Adventszeit nicht eingestellt worden wären, wäre das eine Katastrophe gewesen."
Pünktlich zum Adventsbetrieb fuhren die Stadtbahnen jedoch wieder durch die Planken und die Sanierungsarbeiten wurden eingestellt, so dass man wieder ungehindert auf der Fußgängerzone flanieren und bummeln konnte. Dies sei dem Weihnachtsgeschäft durchaus zuträglich gewesen, so Pauels, doch ob das Ergebnis des überaus guten Vorjahrs erreicht werden könne, sei jetzt noch nicht zu sagen. "Das Defizit der vergangenen Monate konnte der Weihnachtsbetrieb in keinem Fall ausgleichen." Und noch ist es für die Gewerbetreibenden auf den Planken nicht ausgestanden: Am 8. Januar geht die Sanierung weiter.
Wie hart es ist, eine Großbaustelle zu überstehen, wissen die Einzelhändler der Fressgasse genau. Dort habe sich der Betrieb nach der Eröffnung des Einkaufszentrums Q6/Q7 vor über einem Jahr wieder normalisiert, erzählt der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Mannheim City.
Die bisherige Bilanz des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts in Q6/Q7 fällt bei Hendrik Hoffmann, Geschäftsführer des Centerbetreibers CRM Retail, positiv aus: "Unsere Händler konnten im Vergleich zum Vorjahr trotz der verkürzten Adventszeit noch eine Schippe drauf legen." Am 23. Dezember - diesmal die letzte Chance für kurzfristige Geschenkekäufer - sei das Einkaufszentrum sehr gut besucht gewesen, so Hoffmann. Doch auch die Zeit bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar werde immer wichtiger: "Geschenkgutscheine sind mittlerweile das Geschenk Nummer 1, und viele Kunden nutzen die Tage nach Weihnachten, um sie einzulösen." Für ihn ebenfalls erfreulich: das Parkhaus wird mittlerweile gut angenommen. "An den Samstagen waren wir fast am Anschlag."
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Planken, Fressgasse, Kunststraße und Breite Straße zögen Menschen aus der gesamten Region zum Einkaufen nach Mannheim, betont Pauels. Wohl auch deshalb ist er besonders mit der Entwicklung zufrieden, die sich in der Breiten Straße im Bereich zwischen Marktplatz und Kurpfalzkreisel vollzieht. Endlich steht das ehemalige Decathlon-Haus nicht mehr leer, denn die Einzelhandelskette Woolworth hat die Räumlichkeiten bezogen. Deren ehemaliges Domizil wird ebenfalls umgestaltet.
Ob sich der Umzug schon positiv auf das Weihnachtsgeschäft ausgewirkt hat, kann Pauels noch nicht sagen. Er startet die Gespräche mit den Händlern am 8. Januar.



