"Earth Hour"

Den Klimawandel nicht aus den Augen verlieren

Am Samstag gehen zur "Stunde der Erde" in Brühl und Reilingen die Lichter aus. Auch das Schwetzinger Schloss macht mit.

27.03.2020 UPDATE: 28.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden
In Schwetzinger Schloss gehen am Samstagabend für eine Stunde die Lichter aus. Die Schlossverwaltung will damit ein Zeichen setzen – für Energiesparen und Umweltschutz. Foto: len

Brühl. (stek) Zurzeit richtet sich die gesellschaftliche Aufmerksamkeit fast komplett auf die Corona-Pandemie. Der Klimawandel, ein weiteres globales Problem, gerät dabei etwas in Vergessenheit. Dabei gibt es sogar Stimmen, die finden, das Virus habe positive Auswirkungen auf den Klimaschutz. Vom Auto über Flugzeuge bis zum Kreuzfahrttourismus: Vielerorts steht der Verkehr in diesen Tagen still. Damit verringert sich auch der Ausstoß umweltschädlicher Abgase.

Doch Klimawissenschaftler sind sich einig: Dieser Effekt ist nur vorübergehend und könnte sehr wieder zunichtegemacht werden. Deswegen ist es dem Brühler Bürgermeister Ralf Göck wichtig, dass sich die Hufeisengemeinde in diesem Jahr wieder an der "WWF Earth Hour"-Aktion beteiligt. Bei der weltweiten Aktion gehen am morgigen Samstag an vielen Orten rund um den Globus ab 20.30 Uhr für eine Stunde die Lichter aus. Ein Zeichen für das Bewusstsein, dass das Aufhalten des Klimawandels nach wie vor die zentrale Menschheitsaufgabe sei, betont Göck.

Es gehe nicht darum, die Risiken rund um das Corona-Virus zu verharmlosen. Doch die Risiken des Klimawandels dürften trotz all dem nicht unter den Tisch fallen. Langfristig bedeute ein ungebremster Klimawandel für die Menschheit eine weitaus größere Gefahr, sagt der Bürgermeister und bezieht sich damit auf die vorherrschende Meinung unter den Klimaforschern. Und so sehr jeder Einzelne von dieser Gefahr bedroht werde, genauso sehr könne er zur Entschärfung des Klimawandels beitragen.

Anders als im vergangenen Jahr wird die Straßenbeleuchtung in Brühl während der "Earth Hour" am Samstag nicht abgeschaltet. "Der Netzbetreiber hat die Verwaltung darüber informiert, dass man derzeit alle Konzentration auf die Versorgungssicherheit legt", sagt Göck. Diese Maßnahme befürworte er. Nichtsdestotrotz hofft der Rathauschef, dass sich viele Brühler an der Aktion beteiligen und für eine Stunde ihre Lichter und elektronischen Geräte ausschalten.

Die "WWF Earth Hour" nahm ihren Anfang von 14 Jahren in Sydney. Von dort aus breitete sich die symbolische Aktion über den gesamten Erdball aus und findet seitdem immer im März statt. Die erste Aktion sollte dazu dienen, die Emissionen der Stadt Sydney innerhalb von zwölf Monaten zu reduzieren.

Auch interessant
"Earth Hour" trotz Corona: Auch im Südwesten soll das Licht ausgehen
Klima- und Umweltschutz: Earth Hour 2020: Trotz Corona-Krise ein Zeichen setzen
Mannheim: Zur "Earth Hour" wurde es sichtbar dunkler (plus Fotogalerie)

Initiator der Aktion ist der World Wide Fund for Nature (WWF). Für die "Stunde der Erde" kooperiert die Naturschutzorganisation mit lokalen Partnern wie Kommunalen Verwaltungen. Mittlerweile wird die "Stunde der Erde" in mehr als 180 Ländern auf allen Kontinenten begangen. Weltweit löschen mehr als 7000 Städte ihre Lichter und hüllen ihre Wahrzeichen in Dunkelheit.

Auch die Staatlichen Schlösöser und Gärten Baden-Württemberg beteiligen sich an der Aktion. Unter anderem in Schwetzingen und Heidelberg werden die örtlichen Schlösser am Samstag eine Stunde lang dunkel sein. Und auch die Reilinger Gemeindeverwaltung hat ihre Bürger explizit dazu eingeladen, ihre Beleuchtung "soweit es ihnen möglich ist auszuschalten".

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.