Eine Radtour durch verwaiste Straßen
Oberbürgermeister Peter Kurz und Polizeipräsident Andreas Stenger verschafften sich einen Überblick - Bilanz fiel positiv aus

Von Olivia Kaiser
Mannheim. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein – genau das richtige Wetter für einen Sonntagsspaziergang, auch wenn die Temperaturen nicht mehr so frühlingshaft waren, wie noch vor ein paar Tagen. Doch die Mehrzahl der Mannheimer hält sich an die Ausgangsbeschränkungen. Davon haben sich Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) und Polizeipräsident Andreas Stenger am Sonntag bei einer Radtour durch die Stadt überzeugt. "Auch wenn viele unterwegs waren: sie waren es allein oder zu zweit, wenige zu dritt und in einem Haushalt wohnende Familien. Abstand wurde beachtet. Danke", lobte Peter Kurz die Bürger über Facebook.

Die Stadt Mannheim hat am Montag ein Betretungsverbot für mehrere öffentliche Plätze ausgesprochen, um Ansammlungen von kleinen Gruppen in großer Zahl zu vermeiden. Gesperrt wurden Orte, die dafür bekannt sind, dass sich Menschen bei schönem Wetter dort gern aufhalten. Dazu gehören unter anderem die Anlage am Wasserturm, der Paradeplatz, die Neckarwiesen, die Rheinterrassen und das Strandbad. Die Plätze sind mit rot-weißen Absperrbändern und Hinweisschildern markiert. Das Betretungsverbot werde überwacht, warnte Kurz.
Zudem wurde ein weitgehendes Kontaktverbot beschlossen. Es besagt, dass man künftig nur noch zu zweit draußen unterwegs sein darf, statt wie zuvor in Baden-Württemberg zu dritt. Erlaubt ist jedoch auch weiterhin, mit der Kernfamilie – also der Familie, mit der man in einem Haushalt lebt – nach draußen zu gehen. Obwohl die Bürger dazu angehalten sind, ihre persönlichen sozialen Kontakte weitestgehend einzuschränken, heiße das nicht, dass man nicht mehr vor die Tür gehen könne, so Kurz. Wissenschaftler "empfehlen, Bewegung an der frischen Luft nicht einzuschränken", schrieb der Oberbürgermeister auf Facebook.

Die Regeln hinsichtlich Gastronomie gelten weiterhin: Restaurants und Bars bleiben geschlossen, lediglich Lieferdienste und Speisenmitnahme sind zulässig. Die bereits im Stadtgebiet praktizierten Schließungen von Dienstleistern, bei denen körperliche Nähe erforderlich ist, wurden nun durch die vom Bund verkündeten Maßnahmen bestätigt. Das betrifft Friseure, Massagepraxen sowie Kosmetik- oder Tattoostudios.
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Das Gesundheitsamt Mannheim verzeichnete am Montagnachmittag 147 Fälle von Covid-19. Zwölf Infizierte wurden über das Wochenende, 19 weitere am Montag gemeldet. Die meisten Infizierten zeigten nur milde Krankheitsanzeichen und könnten in häuslicher Quarantäne bleiben, informierte das Gesundheitsamt. Allerdings befände sich eine der infizierten Personen, die am Wochenende gemeldet worden waren, in stationärer Behandlung.
Darüber hinaus befinden sich weitere Corona-Patienten unter anderem aus den Mannheimer Umlandgemeinden in den Kliniken.



