Concours d’Elegance

Schnittige Flitzer und ehrwürdige Karossen (plus Fotogalerie)

Oldtimer-Fans strömten am Wochenende zum Concours d’Elegance in den Schwetzinger Schlossgarten

01.09.2019 UPDATE: 02.09.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Von Harald Berlinghof

Schwetzingen. Schon bei der Anfahrt zum Concours d’Elegance im Schwetzinger Schlossgarten sind glänzende Oldtimer auf den Straßen nicht zu übersehen. Doch wer am Samstag noch der prunkvollen Anlage entgegenströmt und durch den Seiteneingang am Dreibrückentor mit seinem Oldtimer eingelassen wird, gehört eigentlich zu den Nachzüglern. Denn bereits am Freitagabend fand traditionsgemäß für Teilnehmer und geladene Gäste ein Grillfest statt. Dabei war viel Zeit zum Plauschen und zum Austausch von Neuigkeiten und Informationen unter Oldtimer-Freunden.

Am Samstagvormittag traf sich der Freundeskreis der Alfa Romeo GTC-Fahrzeuge an einer Tankstelle. Da wurden noch mal die Scheiben geputzt, der Lack poliert und letzte Insektenspuren von der Fahrt zum Schloss entfernt. "Man will im Schlosspark ja eine glänzende Figur abgeben", sagte ein Teilnehmer schmunzelnd. Beim Alfa GTC handelt es sich um die eher seltene Coupé-Version des Alfa Giulia GT. Schier endlos erschien die Parade der GTC aus den 50er- und 60er-Jahren im Schlossgarten. Nebenan gab die Band Strangers auf einer kleinen Bühne Rock’n’Roll zum Besten.

Bentley, Citroen und die eher unbekannte englische Marke Alvis feiern in diesem Jahr ihr 100. Jubiläum. Alfa sorgte beim Concours auch mit älteren Modellen für Furore. Drei Alfa 6 C aus den 30er- und 40er-Jahren wurden gezeigt. Einer von ihnen mit Baujahr 1948 stand beim Auktionshaus Catawiki zur Versteigerung an, während er beim Concours in Augenschein genommen werden konnte.

Neben dem Alfa sollten noch ein Rolls Royce und ein Moretti bei Catawiki versteigert werden. Für alle drei Concours-Fahrzeuge wurde im Internet allerdings der nicht-öffentliche Mindestpreis nicht erreicht. 132.000 Euro für einen Alfa 6 C 1948 wäre allerdings auch ein Schnäppchenpreis gewesen.

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Nicht zum Verkauf stand zum Bedauern vieler Flaneure der rote Alfa 6 C von 1939 von Egon Tauscher, vielfacher erfolgreicher "Mille Miglia"-Teilnehmer. Seit vielen Jahren sitzt er im Rollstuhl. Trotzdem fährt er nicht nur seine Autos, sondern schraubt am liebsten selbst an seinen Oldtimern. Das Modell Alfa Corsa Spider 6 C 2500 von 1939 gibt es weltweit nur zwei Mal. Nein, zu verkaufen ist der nicht. Und wenn, dann hätten vermutlich auch nur wenige das nötige Kleingeld für einen solch außergewöhnlichen Wagen.

Gleich am Eingang zum Schlossgarten wartete die Präsentation der Autos der Dingolfinger Landmaschinenfabrik Glas & Lohr. Das sind Autos, auf die man hinab sehen muss - weil sie so klein sind. Begonnen hatte alles 1899 mit der jahrzehntelangen Produktion von Handleiterwagen. Dann kamen 1948 Rübenschneider und Kartoffelquetschen dazu. 1951 baute man den ersten Goggo-Roller, dann den Goggo-Roller mit Seitenwagen und ab 1955 kam das berühmte Kleinauto Goggomobil auf den Markt. Ein Auto für den kleinen Geldbeutel der kleinen Leute.

Porsche, Mercedes, Bugatti, Chevrolet, Jaguar, Lamborghini oder Chevrolet: Die weltbekannten Marken dominieren jedes Jahr den Concours d’Elegance mit alten, seltenen oder ausgefallenen Autotypen. Aber es gibt auch Neues zu entdecken. Zum Beispiel die vergessenen Namen von Autos der Marken Grade, Adler, Gaz, Melkus oder Moretti. Auch im nächsten Jahr findet am ersten September-Wochenende wieder Concours d’Elegance in der Spargelmetropole statt - dann zum 16. Mal.

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