CDU Mannheim

Wird Roland Hörner Bundestagskandidat?

Der CDU-Vorstand will den früheren Hafendirektor ins Rennen schicken. Ein anderer Bewerber sieht sich als Mann der Basis.

27.04.2021 UPDATE: 28.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Roland Hörner. Foto: privat

Von Alexander Albrecht

Mannheim. Man muss die üppige Mitteilung des Kreisvorstands der Christdemokraten schon bis ganz zum Schluss lesen, um im letzten Satz die entscheidende Information zu finden: "Seit diesem Jahr ist er auch Mitglied der CDU Mannheim." Er, das ist Roland Hörner (66), langjähriger Direktor und Geschäftsführer des Mannheimer Hafens. Der Ruheständler ist der zuvor von einer Findungskommission empfohlene Wunschkandidat der Parteispitze für die Bundestagswahl. Hörner will das Direktmandat erobern – wie Nikolas Löbel vor vier Jahren.

Dabei ist der Jurist noch gar nicht nominiert. Das letzte Wort haben die Mitglieder bei einer Versammlung am 15. Mai. Hörner möchte dann und später bei den Wählern mit umwelt-, verkehrs- und wirtschaftspolitischen Themen und mit der öffentlichen Sicherheit punkten. Als notwendigen Baustein für das Erreichen der Klimaziele sieht er eine intelligente Verkehrspolitik unter Einbeziehung von Straße, Schiene und Wasser. Die Binnenschifffahrt und die Häfen spielten dabei eine zentrale Rolle.

Im Parlament wolle er den Standort Mannheim als eine der führenden Wirtschaftsregionen Deutschlands stärken. "Dafür braucht es weiterhin eine klar hörbare Stimme in Berlin." Als sein "Herzensanliegen" beschreibt Hörner, "dass die Bürgerinnen und Bürger in Mannheim angstfrei auf die Straße gehen können". Dazu müssten die Sicherheitskräfte und die Polizei gut ausgerüstet werden, fordert er. Hörner möchte die Arbeit der Beamten und anderer Bediensteter in den Behörden positiv begleiten. "Beleidigungen oder gar körperliche Angriffe müssen verurteilt werden, die Polizei verdient unseren Respekt", betont der Ex-Hafen-Chef. "Roland Hörner ist eine über Mannheim hinaus bekannte Persönlichkeit. Er bringt alles mit, was ein künftiger Bundestagsabgeordneter braucht: eine große Berufs- und Lebenserfahrung, ein gewachsenes Netzwerk in der Kommunal- und Landespolitik sowie eine fundierte Ausbildung als Jurist", meint Katharina Funck, die kommissarische Kreisvorsitzende.

Parteiinterne Kritiker wie der ehemalige Bundesparlamentarier Egon Jüttner werfen Funck und der aktuellen Führungsriege vor, früher Teil des "Systems Löbel" gewesen zu sein. Das sieht Ulrich Seel mindestens ähnlich. Der frühere Büroleiter von Jüttner in Berlin will trotz des Votums des Kreisvorstands am 15. Mai antreten. Seel, in der Gartenstadt aufgewachsener Anwalt, ist seit 20 Jahren CDU-Mitglied. "Parteien müssen intern demokratisch sein. Vorgefertigte Entscheidungen sind ungesund. Durch mich werden alle CDU-Mitglieder Mannheims eine wirkliche Wahl haben", kündigt Seel kämpferisch an.

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Er weist darauf hin, dass der Kreisvorstand der Empfehlung der Findungskommission nicht einstimmig gefolgt sei, die Parteispitze selbst spricht von einer "sehr großen Mehrheit" pro Hörner. Seel sagt, die Entscheidung "für den erst kürzlich in die CDU eingetretenen Rentner" gelassen zur Kenntnis genommen zu haben. Der 41-jährige Referatsleiter der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg hält sich für den Bewerber "der einfachen Parteimitglieder". Seel ruft die Bürger dazu auf, in die CDU einzutreten, um ihn zu unterstützen.

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