Keine Vergünstigungen für Ehrenamtliche
Der Mannheimer Ausschuss lehnte freien Eintritt für Ehrenamtliche ab.

Mannheim. (alb) Abseits des Marketingdebakels um die Rheinauer Seniorentanzgruppe hat die Bundesgartenschau einen Traumstart hingelegt und die eigenen Erwartungen weit übertroffen. Bis zum ersten Tag – also am Freitag und damit noch vor der hochemotionalen Debatte – waren bereits 65.000 Dauerkarten verkauft worden, wie Oberbürgermeister Peter Kurz bei der Sitzung des Hauptausschusses des Gemeinderats verkündete. Stadt und Bundesgartenschau-Gesellschaft hatten mit 40 000 Dauertickets gerechnet und sich dabei an der Heilbronner Buga vor vier Jahren orientiert. Das werde die "Kalkulation positiv beeinflussen", und man gehe davon aus, die gesteckten Einnahmenziele zu erreichen, sagte der OB zufrieden.
Weniger gut gelaunt zeigte sich Kurz angesichts eines Antrags der Mannheimer Liste (ML). Die Fraktion schlug vor, sämtlichen Kindergarten- und Schulgruppen sowie jeweils zwei Betreuern freien Eintritt zu gewähren. Die ML nannte auch ein konkretes Beispiel: den Ladenburger Anne-Frank-Kindergarten. Die Erzieherinnen besuchten seit Jahren mit ihren 80 Schützlingen im Alter von drei bis sechs Jahren den Luisenpark. Zahlen müssten sie lediglich für die Gondoletta-Fahrt oder einen Imbiss.
OB Kurz: Wirtschaftlich nicht darstellbar
Nun hätten die Erzieherinnen erfahren, dass bei der Buga pro Gruppe ein Unkostenbeitrag von 50 Euro anfalle. Das wären 200 Euro für vier Gruppen. Dazu kämen die Kosten für das Busunternehmen. Die ML argumentierte, der Einnahmeausfall durch den Wegfall der Pauschale sei angesichts der Gesamteinnahmen der Gartenschau "marginal". Das sah Kurz ganz anders. 50 Euro für eine Gruppe mit – in diesem Fall – mehr als 25 Kindern und drei Begleitpersonen sei vertretbar, zumal darin auch noch ein 90-minütiger Workshop im Buga-Campus enthalten ist. Von daher könne er, Kurz, das Ansinnen der ML nicht nachvollziehen.
Eine Absage bekam auch der Antrag der Li.Par.Tie-Fraktion. Diese forderte ein Freikartenkontingent für alle Vereine, Initiativen und andere Gruppen an Tagen, an denen sie bei der Buga eine Veranstaltung anbieten. Dadurch könne man auch finanziell schlechter gestellte Menschen beteiligen. Kurz sagte, die Akkreditierungsformalitäten seien bereits sehr großzügig und weitere Begünstigungen wirtschaftlich nicht darstellbar. Ein zweiter Antrag der Li.Par.Tie wurde ebenfalls abgeschmettert. Kurz lehnte es ab, dass die Stadt die Ausstellung "Friedensklima!" mit 5000 Euro bezuschusst. Die Aussteller müssten für eine Teilnahme ohnehin nichts bezahlen.



