Steinmeier kommt und ist gleich wieder weg
Heilbronn musste Eröffnung der Bundesgartenschau umplanen

Von Brigitte Fritz-Kador
Heilbronn. Oberbürgermeister Harry Mergel und Hanspeter Faas, der Geschäftsführer der Buga GmbH, sind sichtlich bemüht, die Sache tief zu hängen. Im Rathaus und bei der Buga dürfte man aber zutiefst enttäuscht sein. Die offizielle Eröffnungszeremonie für die Bundesgartenschau (Buga) am Mittwoch, 17. April, um 11 Uhr, findet nicht wie geplant statt. Der Ort wurde geändert, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bleibt auch nicht ganz so lange, wie erhofft.
Ursprünglich sollte die Eröffnungszeremonie auf dem Marktplatz über die Bühne gehen - mit dem Rathaus und der Kilianskirche als Kulisse und nach einem ökumenischen Gottesdienst, den der württembergische Landesbischof, Frank Otfried July, und Bischof Gebhard Fürst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart gemeinsam halten werden. Doch jetzt wurde der Buga-Auftakt auf den kleineren Platz vor der neuen "experimenta" auf der Kraneninsel, unmittelbar am Haupteingang zur Buga, verlegt.
Außerdem war eine Eröffnung vorgesehen, an der nicht nur Polit-Prominenz und geladene Gäste teilnehmen - die Rede ist von 2000 inclusive Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) -, sondern auch die Bürger. Insgesamt hätten 3000 Menschen auf den Marktplatz gepasst. Die Organisatoren hatten sich auch vorgestellt, dass der Bundespräsident nach der Eröffnung die 200 Meter zu Fuß über den Neckar zur Buga geht. Das fällt flach.
Nur Heilbonner und andere Buga-Besucher, die bereits auf dem Gelände sind, haben überhaupt die Chance, einen Blick auf Steinmeier zu erhaschen. Zudem wird der präsidiale Buga-Rundgang überaus kurz ausfallen: Das Zeitfenster für alles, also für Eröffnung und Rundgang, liegt genau bei eineinhalb Stunden.
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Per Public Viewing auf dem Marktplatz sollen nun die Heilbronner die Zeremonie live miterleben können. Dass sie ausgesperrt sind vom Ort des Geschehens, will Mergel ihnen mit einem Glas Wein und "auch einer Bratwurst" sozusagen "versüßen". Das wird aber schwer sein. Denn die Identifikation der Heilbronner mit "ihrer" Buga ist groß. Entsprechend dürfte auch die Enttäuschung ausfallen.
Faas ließ selbstkritisch anklingen, dass man zu optimistisch geplant habe. Das Bundespräsidialamt war nicht zu überzeugen und erzwang die Änderung der Pläne - vorwiegend wegen Sicherheitsbedenken. Das Zeitfenster ist auch deshalb so eng, weil Steinmeier am selben Tag noch einen zweiten Heilbronn-Termin hat. Er wird als Schirmherr des Deutschen Jugendherbergswerks "100 Jahre Jugendherberge in Heilbronn" feiern. Und zwar in deren Neubau, der auch auf dem Buga-Gelände steht.



