Heilbronn

Dieser Salzquader soll eine der Attraktionen auf der Buga werden

Tonnenschwer, Jahrmillionen alt und nun dem Wetter ausgesetzt

17.03.2019 UPDATE: 18.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Trotz miesen Wetters guter Laune: Arbeiter bugsierten den 20 Tonnen schweren Salzquader auf das Buga-Gelände, wo er nun von Wind und Wetter verformt wird. Foto: Brigitte Fritz-Kador

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Nicht immer und allen ist es gewärtig, dass sich direkt unter dem Gelände der Heilbronner Bundesgartenschau ein riesiges Salzlager befindet, in dem von der Südwestdeutsche Salzwerke AG (SWS) bereits seit mehr als 125 Jahren in rund 200 Meter Tiefe das "weiße Gold" abgebaut wird. Im Urzustand ist das "weiße Gold" ziemlich dreckig, fast schwarz. So wie der "Koloss von Heilbronn", ein Riesenquader von jeweils zwei Meter Kantenlänge, der die Attraktion im Salzgarten auf der Buga werden wird - gut 20 Tonnen schwer und Jahrtausende alt.

In einer spektakulären Aktion wurde er nun mithilfe eines Autokrans über den Schacht Konradsberg in Heilbronn-Biberach von unter Tage nach über Tage gebracht und dann direkt im Anschluss daran über die Autobahn auf das Buga-Gelände transportiert. Noch nie hat man bei der Südwestsalz einen so großen Salzbrocken ans Tageslicht befördert.

Um sechs Uhr morgens hatte die Aktion begonnen, gegen 10 Uhr, die Fahrt ging über die A 6, war man fast auf die Minute plangenau auf dem Buga-Gelände ankommen. Hier hievte ein Riesenkran bei stürmischem Regenwetter die Last von einem Auflieger mitten in den Salzgarten hinein, platzierte ihn zentimetergenau auf einen vorbereiteten Sockel.

Der Salzgarten soll den Buga-Besuchern Wissenswertes über das Weiße Gold vermitteln. Visualisierung: SWS

Für den Mobilkran war das kein Problem, wie man vor Ort erfährt, er kann bis zu 78 Tonnen heben, für die beteiligten Männer hingegen eine Herausforderung, aber auch ein Vergnügen: Ihre Laune war bestens.

Auch interessant
Kirchardt: Muss Karl jetzt an die Kette? (Update)
"Stadt.Chor.Natur": Chorfest des schwäbischen Chorverbandes als Buga-"Zugabe"
Heilbronn: "Experimenta"-Parkhaus öffnet am Montag
Heilbronn: Inklusives Pilotprojekt auf der Buga

Dieser Salzquader steht jetzt in einer Art Wanne; in dieser wird er dann Sonne und Regen, Wind und Wetter ausgesetzt sein. Das dabei entstehende "Salzwasser" wird also nicht in der Erde versickern. Wie er am Ende der Buga, von jetzt gerechnet nach etwa 200 Tagen, aussehen wird - nach über 200 Millionen Jahren und ein paar Tagen -, das weiß niemand. Das sagt auch niemand voraus - und es flößt Respekt ein. Anderswo werden solche Aktionen, versehen mit einem intellektuellen Hintergrund, auch als Kunst-Performance verkauft.

Der Block besteht nicht aus reinem Salz: Es gibt Einschlüsse von Sand und anderen Mineralien. "Uns ist es ein besonderes Anliegen, dieses bedeutsame und prägende Projekt für Heilbronn zu unterstützen und ein Stück Aufklärungsarbeit zu leisten", sagt Vera Menikheim, Bereichsleiterin für Marketing und Tourismus.

Der Salzgarten will den Besuchern der Bundesgartenschau alles Wissenswerte über das Weiße Gold vermitteln. Rund um den Garten kann man auf Bannern alle Informationen über das "weiße Gold" nachlesen und in einem Film "nach"-sehen, wie der Quader abgebaut wurde und wie die Welt unter Tage aussieht und dort der wertvolle Rohstoff Salz abgebaut wird. Buga-Besucher können die Welt des Salzes aber auch live vor Ort erleben: Mit einem Zwei-Tages-Ticket der Buga kann man zusätzlich von Bad Friedrichshall aus wie ein Bergmann in die Unter-Tage-Welt einfahren.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.