330.000 Leute in Mannheim

Riesenandrang beim Stadtfest trotz Buga (plus Fotogalerie)

Unter dem Motto "Man trifft sich, man kennt sich, man freut sich" kamen zur 31. Auflage.

30.05.2023 UPDATE: 30.05.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 26 Sekunden
Die Besucherzahlen beim Stadtfest lagen über den Rekordwerten des vergangenen Jahres. Kein Wunder also, dass die Veranstalter ein zufriedenes Fazit der Veranstaltung mit viel Musik und guter Laune zogen. Foto: Gerold

Von Volker Endres

Mannheim. Mit rund 330.000 Besuchern und den Klängen der Bands Zeitlos, Buzz, Silke Hauck und Senza Limiti ist am Sonntag die 31. Auflage des Stadtfests zu Ende gegangen. "Die große Schablone für die Veranstaltung passt", erklärte Referent Oliver Althausen in Vertretung von Bürgermeister Michael Grötsch. Er hofft trotzdem auf einige Veränderungen.

Die nüchternen Zahlen lesen sich beeindruckend. "Die große Besucherzahl trotz der Buga spricht ihre eigene Sprache", freute sich Althausen. Zumal am Pfingstwochenende auch der Sonntag ein vollwertiger Veranstaltungstag wie die ansonsten deutlich besucherstärkeren Freitag und Samstag war. Und trotzdem lagen die Zahlen noch einmal über den Rekordwerten des Vorjahres, gab es teilweise kein Durchkommen mehr durch die Planken als Hauptveranstaltungsort.

"Wir haben den Friedrichsring in diesem Jahr zwei Mal gesperrt. Letztes Jahr war es nur einmal", verriet Axel Ulitzka, Inhaber des Sicherheitsunternehmens Ricon und gemeinsam mit der Polizei zuständig für die Sicherheit der Besucher. In dieser Hinsicht lobte er die reibungslose Zusammenarbeit mit Ordnungshütern und Rettungsdiensten.

"Im Vergleich zur Anzahl der Besucher hatten wir nur extrem wenige Vorfälle. Zwei Ordnungswidrigkeiten und vier Straftaten wies die polizeiliche Einsatzstatistik bis zum Sonntagvormittag auf, zwei weitere Vorfälle hatten Ulitzka und seine Mitarbeiter aufgenommen. "Damit liegen wir im niedrigen Promillebereich." Das galt nicht für die Rettungsdienste. "Unsere Zahlen haben sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt", berichtete Hannah Leinen vom Malteser-Hilfsdienst. Mit 66 Versorgungen, zwei Knochenbrüchen und 13 Krankentransporten lag man deutlich über den Zahlen von 2022.

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Aber das Stadtfest ist mehr als ein reines Zahlenwerk. Viel mehr. Weit über 300.000 Menschen hatten das Motto "Man trifft sich, man kennt sich, man freut sich" wörtlich genommen, hatten die drei Tage bei freiem Eintritt genutzt und gemeinsam friedlich bei guter Musik auf den vier Bühnen oder bei den Mitmachaktionen auf dem Kinderfest miteinander ausgiebig gefeiert.

Egal ob bei den Dauerbrennern von "Just for Fun" am Freitag, der Oper des Nationaltheaters am Samstag oder beim Festzeltkommando auf der Feuerio-Bühne. Oft stockte der "Verkehr" auf den Planken. Und auch wenn nicht jede musikalische Darbietung unbedingt den Besuchergeschmack traf: Nur wenige Meter weiter stand auch schon die nächste Bühne, war irgendwo garantiert etwas zum Mitgrooven dabei. Es gab aber auch nachdenkliche Stimmen. "Wir haben die gestiegene Besucherzahl gespürt und damit unser Ziel erreicht", freute sich Holger Vatter-Schönthal, Vertriebsleiter der Eichbaum-Brauerei und damit einer der Hauptsponsoren der Veranstaltung. Allerdings habe der Getränkeabsatz nicht mit dem Besucherplus schrittgehalten.

"Es gab schon eine Kaufzurückhaltung", berichtete Feuerio-Vizepräsident Stefan Hoock. Dietmar Beck, Vorsitzender des Karnevalsvereins Fröhlich Pfalz, verpackte das in andere Worte: "Wir waren am Samstag ausverkauft und haben problemlos noch eine Getränkelieferung bekommen", dankte er den Mannheimer Bierbrauern.

"Wir hätten gerne öfter nachgeliefert", erklärte Vatter-Schönthal in Erinnerung an vergangene Stadtfeste. Uneingeschränkt positiv fiel hingegen die Bilanz des Kinderfestes als eigenständiger Bestandteil der Großveranstaltung aus: "Man muss sich für das Fazit einfach nur die glücklichen Gesichter von Eltern und Kindern ansehen", berichtete Veranstalterin Karmen Strahonja.

Unzählige Luftballons wurden hier zu lustigen Tierfiguren verknotet, unzählige Übungsstunden im Zirkuszelt des Kinderzirkus Paletti geturnt, unzählige schöne Bilder gemalt, Zauberkunststücke eingeübt und Haferflocken hergestellt. Beste Unterhaltung also auch an dieser Stelle.

Oliver Althausen sah trotzdem noch Verbesserungspotenzial auf einigen Ebenen: "Es gab schon zum zweiten Mal keine Blue Zone als Angebot für ein jugendliches Publikum." Daran werde gearbeitet, versprach Christine Igel vom Veranstalterteam der städtischen Tochter Event und Promotion. "Wir suchen vor allem noch nach einer geeigneten Veranstaltungsfläche für 1000 Besucher." Die könnte bis zum kommenden Jahr gefunden sein.

Eine andere Entscheidung liegt aber weder in ihren Händen noch in der der anderen Beteiligten: "Der städtische Zuschuss liegt nach wie vor bei 126.000 Euro, erinnerte Althausen. Daraus werde unter anderem das Bühnenprogramm finanziert. "Und das war stellenweise schon deutlich ausgedünnt."

Mit einem höheren Zuschuss sei deshalb sicher ein noch attraktiveres Rahmenprogramm möglich. Die Entscheidung darüber liege allerdings beim Gemeinderat.

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