75 Jahre "Holiday on Ice"

Show in der Mannheimer SAP-Arena war eine kunterbunte Zeitreise (plus Fotogalerie)

Erstklassige Artistik auf dem Eis - Olympiasieger nur einmal dabei

03.02.2019 UPDATE: 04.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Glamour auf dem Eis: Die extravaganten Kostüme sind ein Markenzeichen von "Holiday on Ice". Foto: Gerold

Wolf H. Goldschmitt

Mannheim. Hoppla, was rauschte denn da vorbei? Ob es wirklich 75 Kerzen auf der überdimensionalen Geburtstagstorte waren, die als Auftakt zur extravaganten Show über die Eisfläche rutschten, konnte niemand nachzählen. Aber das temporeiche Intro zur Jubiläumsshow für 75 Jahren "Holiday on Ice" begeisterte die großen und kleinen Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena vom ersten Moment an. Drei Tage lang nahmen bis zu 40 Eiskunstläufer und Artisten auf Weltklasseniveau das Publikum mit durch die siebeneinhalb Jahrzehnte der Eislauf-Revue. Gekonnt in Szene gesetzt durch Hologramme mit einer Zeitmaschine, fand jedes Jahrzehnt seinen Platz in dieser bewegenden Geschichte. Freude und Enttäuschung vor und hinter der Bühne waren im Spiel, aber auch viel Liebe.

Mit einer historischen Dampflok mitten auf der Eisfläche startete die Zugreise durch die Vergangenheit von "Holiday on Ice": Nach einem Casting touren die auserwählten Eisrevuestars rund um die Welt mit Stopps in ganz Europa, Japan und den USA. Die facettenreichen LED-Bühnenbilder entführten die Zuschauer in die jeweilige Szenerie - sogar nach Las Vegas. Zusammen mit den schillernd farbenfrohen kreativen Kostümen des Designers Michael Sharp, bekam dieses herausragende Jubiläumsshow-Erlebnis einen besonderen Glanz.

Die vier Solisten aus den USA und Italien zeigten artistische Pirouetten, zwei- und dreifache Sprünge als Paar oder solo zu internationalen Hits und brachten ihre ganze Leidenschaft mit auf die Eisfläche. Neue Maßstäbe bei "Holiday on Ice" setzten die Bungee-Artisten sowie der rasante Stunt-Skater und die athletischen Trapezkünstler.

Auch die Komik hatte ihren Platz: Clowns schütteten scheinbar mit Wasser befüllte Eimer in die Deckung suchenden Zuschauer. Es flogen aber nur Glitzersternchen. Inszeniert hat dieses opulente Meisterwerk Creativ Director Kim Gavin. Zusammen mit Star-Choreograf Robin Cousins, der selbst britischer Eiskunstläufer sowie Olympiasieger und Europameister war, ließ der Fachmann das komplette Szenario zu einem modernen, innovativen Entertainment verschmelzen.

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Großes Kino nach einem zwei Stunden dauernden Entertainment präsentierte das schillernde Finale. Zu soundstarken Grooves wurden die von Licht- und Pyrotechnik umrahmten Protagonisten in noch farbenprächtigeren Kostümen mit bunten Lämpchen und Federschmuck mit schimmernden Silberflocken beregnet. Zum Abschluss gab es für das begeisterte Publikum an der Eisfläche noch "High Fives" der Darsteller. Schaut man auf die erfolgreiche und noch parallel laufende "Holiday on Ice"-Show "Atlantis", wäre jedoch bei diesem Geburtstagsständchen ganz bestimmt noch ein wenig Luft nach oben gewesen.

Olympischen Zauber gab es nur in der Freitagabend-Vorstellung in der SAP- Arena - was bei manchen Besuchern der anderen Vorstellungen für Enttäuschung sorgte. Aljona Savchenko und Bruno Massot, die Olympiasieger von Pyeongchang im Paarlauf und Weltmeister, präsentierten sich in ihrer neuen Rolle auf der Eis-Showbühne mit einer besonderen Choreografie, die sportliche Höchstleistung und Eiskunstlauf miteinander vereinte. Beide sind übrigens Aushängeschilder der zum 75. Jubiläum gegründeten "Holiday on Ice"-Academy, die den Eiskunstlaufnachwuchs auf die Showbühne bringen will.

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