Videoüberwachung in Heidelberg

"Intelligente Kameras" erst in fünf Jahren?

Heidelberg muss auf Evaluierung von Mannheimer Pilotprojekt warten - Gewünscht wird ein Start 2019

16.04.2018 UPDATE: 17.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden

Die Stadt hält an einer Videoüberwachung auf dem Bismarckplatz und vor dem Bahnhof fest. Montage: RNZ-Repro

Heidelberg. (sös) Wenn es nach Heidelberg ginge, sollte die Videoüberwachung in der Stadt schon bald "intelligent" sein. Das Interesse an einem Mannheimer Pilotprojekt zur computerunterstützten Kontrolle öffentlicher Plätze ist groß. "Wir möchten im Jahr 2019 mit dem System starten", so ein Stadtsprecher gegenüber der RNZ. Das dürfte Wunschdenken sein, wie aus einer bisher unveröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervorgeht.

Aktuell werde das Pilotprojekt für eine "intelligente, algorithmusbasierte Videoüberwachung" für das Stadtgebiet Mannheim geplant, heißt es darin. "Erst nach einer Evaluierung", so das Ministerium, könne über eine mögliche Ausweitung auf weitere Städte entschieden werden. Für den Mannheimer SPD-Abgeordneten Boris Weirauch ist damit klar: Innenminister Thomas Strobl (CDU) habe "den Mund wieder einmal sehr voll genommen", als er bei der Vorstellung der Sicherheitspartnerschaft der Stadt den Einsatz der intelligenten Videoüberwachung versprach. "Nach meinen Informationen ist dieses Pilotprojekt auf fünf Jahre angelegt, und erst danach findet eine Evaluierung statt", so Weirauch. Erst dann könnten auch in Heidelberg die Aufzeichnungen automatisch ausgewertet werden.

Das Innenministerium möchte auf RNZ-Anfrage zu genauen Zeitplänen keine Stellung nehmen. Der derzeitige Aufbau der technischen Infrastruktur laufe "planmäßig", so ein Sprecher. Erste Testläufe bei der Datenübertragung seien erfolgreich gewesen. Aber: Es gebe noch keinen konkreten Startpunkt. Ebenso wenig sei die Dauer der Evaluierung festgelegt. Allerdings heißt es in der Beantwortung der Anfrage, eine Erweiterung um weitere Kameras sei bei der Dimensionierung der technischen Kapazitäten bereits berücksichtigt. Wenn es erst einmal grünes Licht gibt, könnte es also schnell gehen.

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In Heidelberg sollen am Bismarckplatz und am Hauptbahnhof fünf Kameras installiert werden - zunächst als Mittel der Abschreckung und um im Nachhinein nach möglichen Straftaten ermitteln zu können. Ziel ist aber die computergestützte Live-Auswertung. Die zuständige Projektgruppe im Polizeipräsidium stehe im engen Austausch mit der Stadt Heidelberg, heißt es aus dem Ministerium, um die hiesigen Planungen "fachlich zu begleiten".

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