Auch Heidelberg will die Überwachung 2.0
Stadt ist mit Datensschutzbeauftragten im Gespräch - Teil der Sicherheitspartnerschaft

Heidelberg. (dpa-lsw) Am geplanten Pilotprojekt zur Videoüberwachung in Mannheim will sich auch die Nachbarstadt Heidelberg beteiligen. Die Kommune sei dazu mit dem Datenschutzbeauftragten im Gespräch, sagte ein Sprecher der Stadt Heidelberg am Donnerstag. Die Ausweitung des Projekts sei Teil der Sicherheitspartnerschaft, die Heidelberg im Februar mit dem Innenministerium geschlossen hat. Heidelberg werde das System nach aktuellen Planungen vermutlich an zwei Kriminalitätsschwerpunkten einsetzen, sagte der Sprecher.
In Mannheim soll künftig ein Computerprogramm quasi selbstständig Straßenkriminalität erkennen und Polizisten alarmieren. Nach langer Planung steht der Start des Pilotprojekts bevor. Die nordbadische Stadt wäre die erste Kommune Deutschlands mit einem solchen Programm.
Geplant ist, dass 71 Kameras an 28 Standorten Bilder einfangen und durch ein Glasfaserkabel zum Lagezentrum der Polizei schicken. Dort wertet ein vom Fraunhofer-Institut in Karlsruhe entwickeltes Computerprogramm die Bilderströme elektronisch aus - mithilfe eines Algorithmus. Erkennt die Software hektische oder untypische Bewegungen, etwa ein Schlagen, Rennen oder Fallen, blinkt eine Lampe auf, und ein Polizist schaut sich die Szene am Bildschirm an. Im Bedarfsfall soll eine Streife in gut zwei Minuten am Ort sein. Ein Vorteil: Die Polizei muss nicht nonstop auf die Bildschirme blicken.
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Die Überwachung mit Kameras sorgt bundesweit immer wieder für hitzige Diskussionen. Besonders seit dem Anschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 mit zwölf Toten gibt es immer wieder Rufe nach einer verstärkten Beobachtung öffentlicher Plätze.