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Der neue Karlstorbahnhof steht in den Startlöchern (plus Video)

Das Kulturhaus in der Südstadt für die große Eröffnung an diesem Freitag bereit. Die Arbeiten befinden sich in den letzten Zügen.

28.10.2022 UPDATE: 27.10.2022 19:23 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
TiKK-Programmchef Matthias Paul (Mitte, mit Jeans) schwärmt beim Rundgang von der „Multifunktionalität“ des Theaters – und der neuen Zwischendecke, einem Schnürboden. Foto: Rothe

Von Philipp Neumayr

Heidelberg. Es war im Jahr 2011, als dem Karlstorbahnhof-Team mit der damaligen Geschäftsführerin Ingrid Wolschin klar wurde: Wir brauchen mehr Platz. Jetzt, elf Jahre, einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates, einen Planungsstopp, etliche Querelen und zeitliche Verzögerungen später ist es angerichtet: Der neue Karlstorbahnhof in der Südstadt steht – und wird an diesem Freitag erstmals für Publikum öffnen.

Als Cora Malik, seit März 2020 Geschäftsführerin des Kulturhauses, dort am Donnerstag zur Pressekonferenz begrüßt, herrscht drumherum große Geschäftigkeit. Im Saal werden Soundproben für die große Eröffnungsparty vorgenommen, im Foyer des nebenan gelegenen Karlstorkinos montiert ein Arbeiter auf der Hebebühne gerade das Deckenlicht, während GGH-Projektleiter Frank Jäger den Arbeitern letzte Anweisungen gibt. Doch das Ende, auch das zeigt sich gut 30 Stunden vor der offiziellen Eröffnung, es ist jetzt in Sichtweite. Das lässt sich nicht nur daraus ableiten, dass die vielen Pflanzen in der "Zentrale" – dem neuen Foyer – mittlerweile dort stehen, wo sie stehen sollen, sondern auch daran, dass die neue Kaffeemaschine hinter der Bar schon sehr zuverlässig ihren Kaffee ausspuckt. Und das sei ja das Wichtigste, scherzt Eckart Würzner: "dass die Kaffeemaschine läuft."

Hintergrund

Plätze Gäste

> Sitzplätze Saal: 482 (bisher: 220)

> Sitzplätze Kino: 97 (bisher: 95)

> Sitzplätze Theater: 116 (bisher: 100)

> Plätze Klub K: 200 (bisher:

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Plätze Gäste

> Sitzplätze Saal: 482 (bisher: 220)

> Sitzplätze Kino: 97 (bisher: 95)

> Sitzplätze Theater: 116 (bisher: 100)

> Plätze Klub K: 200 (bisher: 180)

Stellplätze

> Pkw: 129

> Fahrrad: 94

Gebäudefläche

> Bruttogrundfläche: 5850 m2

> Bruttorauminhalt: 29.914 m3

> Nutzfläche: 2818 m2

> Fläche Saal: 355 m2

> Fläche Foyer: 270 m2

> Fläche Kinosaal: 130 m2

> Fläche TiKK-Theatersaal: 165 m2

> Fläche Klub K: 96 m2

Fassade

> Klinkerfassade Bestand: 450 m2

> Glasfaserbeton Neubau: 360 m2

> Faserzement Altbau: 110 m2

> Blech: 60 m2

Technische Gebäudeausrüstung

> Schmutz- und Regenwasser: 700 m

> Trinkwasser: 1300 m

> Heizung: 3300 m

> Lüftung: 600 m

> Lüftungskanäle: 2500 m2

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Der neue Karlstorbahnhof am Marlene-Dietrich-Platz, so sagt es der Oberbürgermeister, schaffe einen "unglaublichen Mehrwert und Zugewinn für die Kreativschaffenden" in Heidelberg. Das rund 20 Millionen Euro teure Kulturhaus werde "ein Magnet" werden, da ist sich Würzner sicher. Kulturbürgermeister Wolfgang Erichson spricht von einem "Festtag" für die Heidelberger Kulturlandschaft, von städtebaulicher Aufwertung und erhöhter Lebensqualität für Heidelberg allgemein und für die Südstadt im Besonderen.

Die Freude darüber, dass es jetzt losgehen kann mit der Kulturarbeit am neuen Standort, ist vor allem denjenigen Menschen anzumerken, die das Haus ab sofort mit Leben füllen. Medienforum-Vorstand Claus Schmitt etwa, der die "deutlich größere Leinwand" im neuen Karlstorkino hervorhebt, und zeigt, wie sich Kinositze flexibel verschieben lassen. Theater-Programmchef Matthias Paul, der von der "Multifunktionalität" des neuen TiKK schwärmt, von einem Schnürboden, der viel mehr Möglichkeiten biete als bisher. Oder Booker Martin Müller, der auf den neuen Holzboden im Klub K zeigt, welcher sich besonders "toll zum Tanzen" eigne.

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Dass der Bau des neuen Kulturhauses kein leichtes Unterfangen war, will Sebastian Streckel, Leiter des Projektes der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH), nicht leugnen: "Wir hatten jede Menge Themen, die die Arbeiten beeinflusst haben." Schadstoffe in der Bausubstanz, Firmeninsolvenzen, Lieferschwierigkeiten oder steigende Baupreise. Gerade Letztere "haben uns getroffen", sagt Streckel. Allen Widrigkeiten zum Trotz könne man jedoch "stolz sein" auf das Erreichte – auch wenn manches wie die Wandverkleidung im großen Saal oder die ein oder andere Tür nicht rechtzeitig fertig werde.

Doch fürs "Fertigmachen" sei das Haus auch nicht gemacht, sagt Cora Malik, zumindest nicht kulturell. Sie freut sich auf einen Karlstorbahnhof, der ihrem Team und den Gästen mehr Aufenthaltsqualität bietet – und der nun endlich "zukunftsfähig" sei.

Info: Mehr zur Eröffnung: www.karlstorbahnhof.de/opening

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