Warnstreik am Donnerstag
Gewerkschaft will Druck auf Arbeitgeber für mehr Personal erhöhen - Operationen verlegt, Notfallversorgung gesichert

Heidelberg. (dpa-lsw) Vom ganztägigen Warnstreik an den Unikliniken im Südwesten an diesem Donnerstag soll nach Willen der Gewerkschaft Verdi ein starkes Signal ausgehen. "Wir rechnen mit insgesamt bis zu 3000 Mitarbeitern bei den Arbeitsniederlegungen in Heidelberg, Ulm, Freiburg und Tübingen", sagte Gewerkschaftssekretärin Silke Hansen am Dienstag in Heidelberg.
Mit der Aktion kurz vor den nächsten Verhandlungen am Freitag in Stuttgart wolle Verdi den Druck erhöhen für eine Entlastung des Pflegepersonals. Der Gewerkschaft zufolge hatten die Arbeitgeber etwa 120 Stellen mehr für alle vier Standorte angeboten. "Das ist unterirdisch", kritisierte Hansen.
Gewerkschaftssekretär Jürgen Lippe sagte für Donnerstag "schmerzhafte Warnstreiks" voraus. Einige Operationen müssten verlegt werden, die Notfallversorgung sei aber gesichert. "Wir müssen darauf aufmerksam machen, dass an den Kliniken praktisch ein permanenter Notbetrieb herrscht", sagte Lippe in Heidelberg. "Wir brauchen weniger Arbeit oder mehr Personal", betonte Hansen. Verdi fordert etwa einen Tarifvertrag mit festgeschriebenen personellen Mindeststandards.
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Die Arbeitgeber kritisierten den geplanten Warnstreik. Bislang gab es drei Verhandlungstermine. Insgesamt arbeiten etwa 27.000 Beschäftigte an den Unikliniken in Ulm, Heidelberg, Freiburg und Tübingen.



