Warnstreiks an Unikliniken

Freiburg auch im Ausstand - Heidelberg noch nicht

Pflegekräfte an Unikliniken klagen über viel zu wenig Personal und gehen aus Protest auf die Straße. Jetzt traf ein Warnstreik Freiburg - Operationen fallen aus. Gewerkschaft und Unikliniken wollen Anfang der Woche aber weiter verhandeln.

14.12.2017 UPDATE: 14.12.2017 12:45 Uhr 56 Sekunden
Universitätsklinik Heidelberg
Haupteingang der Chirurgischen Klinik auf dem Gelände der Heidelberger Uniklinik. Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv

Tübingen. (dpa-lsw) Die Warnstreiks an den Unikliniken im Südwesten sind am Donnerstag in die nächste Runde gegangen. Beschäftigte in Freiburg legten mit Beginn der Frühschicht die Arbeit nieder, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Bereits am Vortag hatte es einen Warnstreik am Universitätsklinikum in Tübingen gegeben. Auch in Freiburg sollte der Ausstand den ganzen Tag dauern und erst mit der Nachtschicht enden. Am Nachmittag war zudem eine Kundgebung geplant.

Nach Angaben von Klinik und Gewerkschaft wurden 185 von 221 vorgesehenen Operationen abgesagt. Rund 500 Beschäftigte beteiligten sich an dem Arbeitskampf. "Die Notfälle werden versorgt", betonte ein Sprecher der Uniklinik. Insgesamt laufe alles ruhig und geordnet. Die Uniklinik hatte bereits vorab auf den Streik hingewiesen und Patienten gebeten, wenn möglich auf andere Notaufnahmen auszuweichen.

"Die Atmosphäre, in der wir hier in Freiburg trotz aller Gegensätze eine Notdienstvereinbarung verhandelt haben, wünsche ich mir auch für die Gespräche am Montag", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Irene Gölz. "Es geht darum, die Personalnot gemeinsam zu lösen."

In dem Arbeitskampf geht es um mehr Personal. Verhandlungen von Verdi mit den Unikliniken zu Mindestbesetzungen waren zuvor ohne Ergebnis geblieben. Das Angebot der Arbeitgeber von durchschnittlich 25 Stellen pro Klinikum habe keine merkliche Verbesserung für die Arbeitnehmer bedeutet, betonte Verdi. Am Montag wird weiter verhandelt. An den beiden anderen baden-württembergischen Unikliniken in Ulm und Heidelberg waren zunächst keine Ausstände geplant.

In Tübingen hatten sich nach Gewerkschaftsangaben am Vortag 1200 Beschäftigte beteiligt. Die dortige Klinik ging jedoch von weniger Menschen aus.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.