Freiburg auch im Ausstand - Heidelberg noch nicht
Pflegekräfte an Unikliniken klagen über viel zu wenig Personal und gehen aus Protest auf die Straße. Jetzt traf ein Warnstreik Freiburg - Operationen fallen aus. Gewerkschaft und Unikliniken wollen Anfang der Woche aber weiter verhandeln.

Tübingen. (dpa-lsw) Die Warnstreiks an den Unikliniken im Südwesten sind am Donnerstag in die nächste Runde gegangen. Beschäftigte in Freiburg legten mit Beginn der Frühschicht die Arbeit nieder, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Bereits am Vortag hatte es einen Warnstreik am Universitätsklinikum in Tübingen gegeben. Auch in Freiburg sollte der Ausstand den ganzen Tag dauern und erst mit der Nachtschicht enden. Am Nachmittag war zudem eine Kundgebung geplant.
Nach Angaben von Klinik und Gewerkschaft wurden 185 von 221 vorgesehenen Operationen abgesagt. Rund 500 Beschäftigte beteiligten sich an dem Arbeitskampf. "Die Notfälle werden versorgt", betonte ein Sprecher der Uniklinik. Insgesamt laufe alles ruhig und geordnet. Die Uniklinik hatte bereits vorab auf den Streik hingewiesen und Patienten gebeten, wenn möglich auf andere Notaufnahmen auszuweichen.
"Die Atmosphäre, in der wir hier in Freiburg trotz aller Gegensätze eine Notdienstvereinbarung verhandelt haben, wünsche ich mir auch für die Gespräche am Montag", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Irene Gölz. "Es geht darum, die Personalnot gemeinsam zu lösen."
In dem Arbeitskampf geht es um mehr Personal. Verhandlungen von Verdi mit den Unikliniken zu Mindestbesetzungen waren zuvor ohne Ergebnis geblieben. Das Angebot der Arbeitgeber von durchschnittlich 25 Stellen pro Klinikum habe keine merkliche Verbesserung für die Arbeitnehmer bedeutet, betonte Verdi. Am Montag wird weiter verhandelt. An den beiden anderen baden-württembergischen Unikliniken in Ulm und Heidelberg waren zunächst keine Ausstände geplant.
In Tübingen hatten sich nach Gewerkschaftsangaben am Vortag 1200 Beschäftigte beteiligt. Die dortige Klinik ging jedoch von weniger Menschen aus.



