Das Klima im Hospital-Gelände wird besser
Experten loben die Planungen, weil mehr Grünflächen die thermische Belastung verringern.

Das Hospital auf dem ehemaligen Army-Gelände in Rohrbach. Foto: Kresin
Heidelberg. (ste) Der Wandel des globalen Klimas ist auch für Städte eine Herausforderung. Denn auch ohne die direkten Auswirkungen von Extremereignissen wie Überschwemmungen, Stürmen oder Dürren ändert sich das Kleinklima in Wohngebieten, Innenstädten oder einzelnen Quartieren. Im Rahmen eines Modellprojektes wurde nun erstmals für Heidelberg berechnet und in Karten dargestellt, wie sich die Temperaturen in Zukunft entwickeln - und speziell für das Hospital-Gelände in Rohrbach wurde untersucht, wie die derzeitige Planung zur Nachnutzung dabei abschneidet.
Zwei Gutachterbüros machten im Rahmen des Forschungsprogramms "Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg" (Klimopass) aufwendige Messungen auf der ehemaligen US-Fläche. Und sie berechneten über Modelle, wie sich das Kleinklima dort durch die zukünftige Nutzung als Wohnquartier verändert. Das Ergebnis ist eine gute Nachricht für die Planer: Denn es wird besser als jetzt. Trotz der dichteren Bebauung im Gegensatz zum Ist-Zustand verringert sich die thermische Belastung, schreiben die Experten von Geo-Net Umweltconsulting und Ökoplana in ihrem Abschlussbericht, der kürzlich im Konversionsausschuss des Gemeinderats vorgestellt wurde.
Das liegt vor allem an der Zunahme der Grünflächen auf dem 9,3 Hektar großen Gelände. Sind derzeit noch große Teile asphaltiert, wird es dort in Zukunft einen großen Park und somit mehr Vegetation geben. Obwohl auch versiegelte Flächen geplant sind - so werden etwa an den drei Quartierseingängen Plätze entstehen -, stellen die Forscher vor allem die vielen Bäume als positiv heraus. Die Anordnung der Gebäude mit ihren meist offenen Strukturen sorge darüber hinaus für eine bessere Belüftung. An einzelnen Bauten sehen die Experten aber auch noch Möglichkeiten der Optimierung. Dachbegrünungen attestieren sie eher geringe Effekte für das Klima am Boden, bepflanzte Fassaden hingegen seien wirksamer.
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Für ganz Heidelberg prognostizieren die Fachleute eine Zunahme von Hitzeperioden, Tropennächten und heißen Tagen in den kommenden Jahrzehnten. Bereits jetzt sei ein Viertel der Siedlungsfläche durch "Überwärmung" belastet.