Schulentwicklungsplan

Heidelberg braucht kein neues Gymnasium

Bedarf an allgemeinbildenden Schulen auch aus regionaler Sicht gedeckt - "Jeder bekommt einen Platz"

07.07.2020 UPDATE: 08.07.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Heidelberg. (ani) 15.000 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit eine der 35 öffentlichen, allgemeinbildenden Schulen in Heidelberg. 2030 werden es voraussichtlich 2500 mehr sein. Das geht aus dem neusten Schulentwicklungsplan der Stadt hervor, den Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung, im Ausschuss für Bildung und Kultur kurz vorstellte.

Aufgrund dieser Zahlen müsse doch dringend geprüft werden, ob nicht ein weiteres Gymnasium in der Stadt gebaut werden sollte. Jedenfalls meinte das Stadträtin Larissa Winter-Horn (Die Heidelberger). Bedarf herrsche unter anderem in Kirchheim und Rohrbach. Zumal gerade in diesen Stadtteilen derzeit viele Konversionsflächen – etwa das "Hospital" oder Mark-Twain-Village – entwickelt würden.

Dazu käme auch noch in etwas weiter entfernter Zukunft Patrick-Henry-Village (PHV). "Ich habe schon von einigen Eltern gehört, dass ihre Kinder keine Plätze am Gymnasium bekommen haben", berichtete Winter-Horn außerdem. Selbst am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim gebe es "keine Kapazitäten mehr", meinte die Stadträtin.

Brühl erklärte zwar, dass es richtig sei, dass es in Rohrbach und Kirchheim je kein eigenes Gymnasium gebe. Man müsse die Situation aus schulischer Sicht aber stets gesamtstädtisch betrachten. Und in Rohrbach gebe es die Internationale Gesamtschule (IGH), die auch eine gymnasiale Oberstufe habe.

Ansonsten konnte der Leiter des Schulamts nicht nachvollziehen, weshalb es in der Stadt Kinder geben solle, die keinen Platz am Gymnasium bekommen: "Alle Schülerinnen und Schüler aus Heidelberg finden hier auch einen Platz an einem der öffentlichen Gymnasien." Die Situation, was die Platzzahlen angehe, verbessere sich auch durch die vielen privaten Schulen.

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 Außerdem wird sogar an zwei der vier öffentlichen Gymnasien ab dem kommenden Schuljahr eine zusätzliche fünfte Klasse eingerichtet. Tatsächlich stellte sich letztlich heraus, dass auch die Kinder der Kirchheimer Eltern, von denen Winter-Horn gehört hatte, einen Platz an einem Gymnasium bekamen – nur eben nicht da, wo sie es sich gewünscht hatten.

Um ein neues Gymnasium zu bauen, muss außerdem das Regierungspräsidium Karlsruhe den Bedarf anerkennen. Und: "Das hat keinen Bedarf festgestellt, auch nicht regional betrachtet." Allerdings: Sobald die Planungen für PHV fortschreiten, werde man natürlich prüfen, ob dort auch eine Schule gebaut werden muss.

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