RNZ-Sommertour

Mit der Königin Silvia von Heidelberg nach Eberbach (plus Fotogalerie)

Auf zu heimischen Ufern: Knapp 250 Leser waren begeistert bei der Fahrt über den Neckar.

04.08.2021 UPDATE: 05.08.2021 13:45 Uhr 2 Minuten, 35 Sekunden
Toller Auftakt der Sommertour: Mit dem Flaggschiff der Weißen Flotte, der „Königin Silvia“, ging es für 250 begeisterte Leserinnen und Lesern von Heidelberg nach Eberbach. Foto: Philipp Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Für manche war es der erste Ausflug nach dem Lockdown: Zum Start der RNZ-Sommertour ging es am Montag für knapp 250 Leserinnen und Leser aus dem ganzen Verbreitungsgebiet mit der "Königin Silvia" von Heidelberg nach Eberbach. Kapitän Christopher Götz und sein Team von der "Weißen Flotte" bescherten ihnen einen fast perfekten Urlaubstag. Nur das Wetter spielte am Anfang nicht ganz so mit, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Götz brachte es auf den Punkt: "Bei Sonnenschein kann jeder fahren." Und pünktlich zur Ankunft in Eberbach schien dann auch die Sonne.

Draußen nieselt es leicht, während Marianne und Helmut Heller aus Sinsheim unter Deck ihren Logenplatz genießen. Sie sitzen ganz vorne am Bug, fast lautlos gleitet die "Silvia" über das Wasser, die bodentiefe Fensterfront gibt den Blick frei auf das saftig-grüne Neckartal. Wie so viele an Bord sind die Hellers seit Jahrzehnten treue RNZ-Abonnenten. "Wir lesen sie seit 57 Jahren, seit unserer Hochzeit."

Für Ute und Winfried Windisch aus Wiesloch ist es die erste große Veranstaltung in diesem Rahmen seit Beginn der Corona-Pandemie. Endlich wieder raus, endlich wieder unter Leute – und das mit einem guten Gefühl. Ute Windisch findet es gut, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete bei der Sommertour dabei sein dürfen. Ähnlich sehen dies Herbert und Thea Zimmermann aus Gaiberg, für die der Schiffsausflug ein verspätetes Geschenk zur Diamantenen Hochzeit ist. Auch Werner Geiger aus Osterburken hat einen Tag vor seinem Geburtstag erfahren, dass er bei dieser Sommertour dabei sein darf. "Ich habe mich riesig über den Anruf gefreut."

Vom Neckar aus zeigt sich die Heimat von ihrer schönsten Seite – der Dilsberg, die Burgen von Neckarsteinach, Hirschhorn ziehen vorbei. Noch davor, als die "Silvia" den ehemaligen Landgasthof Rainbach bei Neckargemünd passiert, wird Winfried Windisch sentimental. Aus der RNZ hat er von den Plänen eines Abrisses und Neubaus erfahren. Windisch findet das traurig. Gerne erinnert er sich an seine aktive Zeit beim Heidelberger Ruderklub, als er mit seinen Mannschaftskollegen dorthin gerudert ist. "Die Schleusen mussten wir auf der Laufstrecke umgehen."

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Während sich einige Passagiere mit Appetit über ihre Gulaschsuppe oder Wurst hermachen, erzählen andere Sommertouristen, warum sie sich für die Fahrt mit der "Silvia" beworben haben. Zwei von ihnen kennen die Silvia persönlich – also die echte, die Königin von Schweden. Wolfgang Brandt aus Dossenheim war jahrzehntelang Oberkellner im Europäischen Hof: Und auch Brenda Seppich aus Heidelberg hatte aus beruflichen Gründen Kontakt zur Familie Sommerlath. Sie hat ein Beerdigungsinstitut und hat Silvias Bruder auf dem Handschuhsheimer Friedhof beigesetzt. Andere Leser haben eher Verbindungen mit dem Schiff, waren neugierig auf das Prachtstück der "Weißen Flotte". Einige waren sogar im März 2016 bei einer RNZ-Tour zur Werft in Monsdorf bei Bonn dabei – zur feierlichen Kiellegung der "Silvia".

Knapp 80 Leserinnen und Leser nutzen das Angebot der Eberbacher Stadtführer, um bei einem Rundgang die Altstadt zu erkunden. "Es hat sich richtig gelohnt", sind sich danach Karin und Jürgen Zimmermann aus Kronau mit ihrer 14-jährigen Tochter Pia einig. Und jetzt wissen sie auch, warum die Eberbacher "Kuckucke" genannt werden – doch das würde hier den Rahmen sprengen. Der achtjährige Noah und sein Vater Jonny Büttner machen es hingegen gerade umgekehrt wie die meisten Sommertouristen. Sie wohnen in Eberbach und sind extra mit dem Auto nach Heidelberg gefahren – und mit dem Schiff zurück. "Das macht gleich wieder Lust auf eine große Kreuzfahrt", sagt Jonny Büttner, als ihm vorne am Bug mit seinem Sohn der Fahrtwind ins Gesicht bläst. 2019, als Corona noch unvorstellbar war, hat die Familie mit der Aida die norwegischen Fjorde befahren.

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Etliche Anekdötchen, Witze und Geschichten haben die Sommertouristen an diesem Tag auf Lager. Wildfremde Menschen sitzen gemeinsam an einem Tisch und vertiefen sich in angeregte Gespräche. Und so vergeht die neunstündige Fahrt wie im Fluge. Viele wollen wiederkommen, zu schön ist die Tour durchs Neckartal. Christopher Götz und seine Crew wären bereit. "Wir legen uns jetzt wieder hin", sagt der Kapitän, als er die Anlegestelle unterhalb der Heidelberger Stadthalle erblickt. Er meint damit die Silvia. Morgen um 10 Uhr geht es weiter – mit der Fahrt nach Neckarsteinach.

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