Umplanung war "alle Mühen wert"
Gestaltungsbeirat begrüßte die Neubaupläne - Fertigstellung 2022 geplant

Eine Visualisierung der neuen Pflegeheimat St. Hedwig in Neuenheim mit dem Hauptbau an der Ecke Mönchhofstraße / Quinckestraße und den Flügeln für die Bewohner. Foto: Architekten
Von Birgit Sommer
Heidelberg. Der Architekt hat umgeplant. Der Neubau des Caritas-Altenpflegeheims St. Hedwig in Neuenheim bekommt nun zwei Flügel links und rechts vom Kopfbau an der Ecke Mönchhofstraße / Quinckestraße. Der Gestaltungsbeirat der Stadt, der einen ersten Vorschlag verworfen hatte, war mit der von Architekt Udo Valentsik vorgelegten, überarbeiteten Fassung nun einverstanden. "Eine sehr deutliche Weiterentwicklung aus städtebaulicher Sicht", fand Baubürgermeister Jürgen Odszuck. Er lobte die geplanten Flügelbauten, die sich gegenüber dem Kopfbau etwas zurücknehmen, den großzügigen grünen Innenhof, der entstehen soll, die besseren Lichtverhältnisse - und die Tatsache, dass die Nachbarn nun keine hohe Bebauung mehr vor sich haben werden.
"Sehr viel besser", fand auch Prof. Sophie Wolfrum. "Das war alle Mühen wert", meinte der Beiratsvorsitzende Prof. Markus Neppl. Die Sachverständigen aus dem Gestaltungsbeirat der Stadt hatten für die endgültige Planung aber doch noch ein paar Wünsche. So wollte Prof. Christiane Sörensen der im Kopfbau angesiedelten Kapelle mehr Ausdruckskraft verliehen haben, damit auch die Öffentlichkeit sehen kann, wo sich dieser Raum für Gottesdienste befindet. Auch Neppl wollte das ein bisschen geschlossen anmutende Gebäude äußerlich auflockern und wünschte sich mehr Aufenthaltsqualität für den Eingangsbereich. Bürgermeister Odszuck konstatierte noch Nachholbedarf bei der Außenanlage, er könnte sich mehr Grün bei den Parkflächen vor den Flügeln vorstellen.
Udo Valentsik von 1:1 Schliessler und Valentsik Architekten GmbH verweist selbst darauf, dass die Feinarbeit am Plan für die Pflegeheimat St. Hedwig noch ansteht. Für die Bewohner des 1877 errichteten Gebäudes wird es erst Anfang 2020 ernst. Dann ziehen sie um in das Heim St. Anna in der Plöck. Denn das steht dann leer, die Evangelische Stadtmission will bis dahin ihr neues Pflegeheim in Rohrbach eingeweiht haben. Beide Betreiber zwingt die Landesheimbauverordnung zum Neubau, die ab September 2019 zum Beispiel Einzelzimmer mit mindestens 16 Quadratmetern und barrierefreie Sanitärräume in Pflegeeinrichtungen vorschreibt.
Neue Bewohner werden in St. Hedwig derzeit nicht aufgenommen. Wer allerdings Kurzzeitpflege von drei bis vier Wochen für seine Angehörigen braucht, ist willkommen. Die Fertigstellung des Neubaus ist für das Jahr 2022 geplant. Dann kann St. Hedwig wieder wie bisher 120 Pflegefälle aufnehmen und betreuen. Sie finden in den Flügeln Platz, im Mittelbau werden Tagespflege, Verwaltung und Aufenthaltsräume sein. Als Baukosten wurden bisher 18 Millionen Euro genannt.
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Der Caritas-Verband Heidelberg hatte die Einrichtung im Jahr 2014 von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in Heppenheim übernommen. Er betreibt auch die Altenpflegeeinrichtung Sankt Michael in der Steubenstraße in Handschuhsheim. Auch dort muss anschließend an St. Hedwig neu gebaut werden.



