St. Hedwig

Neues Altenheim für Neuenheim

Ab 2020 sollen 18 Millionen Euro in den Neubau fließen - Bewohner kommen vorübergehend in andere Heime

19.11.2018 UPDATE: 20.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

In der Pflegeheimat St. Hedwig in der Mönchhofstraße leben zur Zeit 188 Senioren. Die Bewohner werden vorübergehend umziehen müssen, wenn das neue Haus gebaut wird. Foto: Alex

Von Maria Stumpf

Heidelberg. Der Altbau soll weichen, auf dem Gelände wird neu gebaut: Für Bewohner und Mitarbeiter im Pflegeheim St. Hedwig in Neuenheim steht im kommenden Jahr ein vorübergehender Umzug in andere Pflegeeinrichtungen der Stadt an, um später wieder an ihren alten - aber dann zeitgemäß modernisierten - Standort zurückkehren zu können. Träger der Einrichtung ist die "Caritas Altenhilfe Heidelberg". Rund 18 Millionen Euro sollen in den Neubau investiert werden, Baubeginn könnte im Januar 2020 sein, Ende 2021 will man fertig sein. Darüber informierte jetzt Geschäftsführer Hubert Herrmann. 

Die Landesheimbauverordnung, die ab September 2019 zum Beispiel Einzelzimmer mit mindestens 16 Quadratmetern und barrierefreie Sanitärräume in Pflegeeinrichtungen vorschreibt, hat die Neubaupläne erforderlich gemacht. Zurzeit leben 118 Menschen in St. Hedwig, die von 75 Mitarbeitern betreut werden. Die Anzahl der Pflegeplätze soll im neuen Haus erhalten bleiben.

"Ein Neubau ist die beste Lösung, eine Sanierung im Bestand wäre nicht wirtschaftlich", sagt Herrmann. Das Gebäude in der Mönchhofstraße wurde im Jahr 1877 fertig gestellt und steht laut Heimleiter Andreas Lauer nicht unter Denkmalschutz. Der Caritas-Verband Heidelberg übernahm als Träger die Einrichtung im Jahr 2014 von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul in Heppenheim. Er betreibt auch die Altenpflegeeinrichtung Sankt Michael in der Steubenstraße in Handschuhsheim. Auch dort soll neu gebaut werden. Allerdings wird das wohl erst im Jahr 2021 zum Thema.

Heimleiter Andreas Lauer (l.) und Caritas-Geschäftsführer Hubert Herrmann bereiten den großen Umzug vor. Foto: Stumpf

Für den Neubau in der Mönchhofstraße will man sich in diesen Tagen für einen Architektenentwurf entscheiden. Fest stehe, dass das neue Gebäude nicht höher werde als das alte, sagt Herrmann. Der Grundriss soll zweckmäßig sein und moderne Pflegekonzepte ermöglichen. Der Baumbestand um das Haus allerdings müsse wohl dezimiert werden. "Da wird über jeden Baum einzeln entschieden", verspricht er. Man stehe wegen der Baupläne nicht nur in Kontakt mit der Stadt, sondern auch mit dem Stadtteilverein Neuenheim.

Der Neubau in der Mönchhofstraße fordert aber auch strategische Überlegungen: Ein Ersatzquartier muss her. Die Bewohner sollen während der bis zu 20-monatigen Bauphase in anderen Pflegeeinrichtungen Platz finden. Kein leichtes Unterfangen, die Umgebung muss ja passen für den Bedarf der Heimbewohner: "Eine Mammutaufgabe", seufzt Herrmann. "Wir sind in Gesprächen mit der Evangelischen Stadtmission, die ihr Pflegeheim Sankt Anna in der Plöck wohl im Herbst 2019 verlassen wird und nach Rohrbach umzieht", erklärt der Caritas-Geschäftsführer. Dort könnte dann temporär etwa die Hälfte der St.-Hedwig-Bewohner einziehen. Von der Heimaufsicht der Stadt Heidelberg gebe es für die Bauphase für diese Zwischenlösung eine Ausnahmegenehmigung von der Landesheimbauverordnung. Mit anderen Trägern sei man auch im Gespräch, zusätzlich gebe es eventuell noch Möglichkeiten, in Sankt Michael in Handschuhsheim freie Plätze zu finden. "Wir werden unseren Betrieb für Heimbewohner ab Sommer 2019 auch zurückfahren", ergänzt Andreas Lauer. "Ich bin überzeugt, jeder findet einen für sich angenehmen Platz." Ab Januar wolle man auch für die Mitarbeiter ein schlüssiges Konzept erarbeiten.

Wenn alle Vertragsverhandlungen mit möglichen Ersatzquartieren geklärt sind, soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung in St. Hedwig geben.

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