Kirchheimer Petruskirche

Auf dem Kunstwerk trägt Jesus sogar eine Armbanduhr

Im Park der Kirchheimer Petruskirche ist auf einer 20 Meter langen Mauer ein Kunstwerk über Petrus’ Lebensgeschichte zu sehen.

30.05.2022 UPDATE: 30.05.2022 05:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Pfarrer Fabian Kliesch mit den Bonhoeffer-Konfirmanden Alina, Tabea, Ylva und Rafael (v.l.) im Park der Petruskirche vor dem „Street-Art“-Projekt. Foto: Werner Popanda

Von Werner Popanda

Heidelberg. So schön der Park hinter der evangelischen Petruskirche in der Hegenichstraße 13 auch bislang schon gewesen sein mag, ist er seit Kurzem noch um ein ganzes Stück schöner geworden. Zu danken ist dies in der Tat einem Bild. Genauer: einem im Rahmen eines "Street-Art"-Projekts auf einem gut 20 Meter langen Abschnitt der Kirchbergmauer realisierten Gemälde. Bestaunt werden können laut Pfarrer Fabian Kliesch fünf Szenen aus dem Leben des Jesus-Jüngers Simon Petrus. Die Szene ganz links zeigt die Berufung des Petrus beim großen Fischfang, daneben erblickt man den sinkenden Petrus auf dem Meer, in der Mitte die Verleugnung des Petrus, anschließend die Pfingstgeschichte und ganz rechts die Heilung eines Gelähmten durch Petrus.

Zu danken ist dieser faszinierende Blickfang, der sich im Kirchpark zu einem weiteren, bereits 2018 erschaffenen und sich mit der Umweltproblematik befassenden Wandgemälde gesellt, den Konfirmanden und Pfadfindern der von Kliesch mitgeleiteten Bonhoeffergemeinde, die im Juli 2017 aus der Verschmelzung der Blumhardt- mit der Wicherngemeinde entstand.

Die 14-jährige Alina berichtet, dass man zuerst aus thematischen Vorgaben eine Auswahl an Motiven treffen konnte. "Dann", geht sie ins Detail, "haben wir geschaut, wie wir diese Motive in die richtige Reihenfolge bringen." Mit der Umsetzung des Projektes begonnen wurde, erzählt die ebenfalls 14-jährige Tabea, im Januar 2022. Die einzelnen Szenen wurden vor dem Sprayen auf Papier gezeichnet. Anschließend wurden diese Entwürfe in die auf der Mauer zu sehenden überlebensgroßen Figuren und Landschaften "übersetzt".

Das Kirchheimer "Straßenkünstler"-Team vom Graffiti-Sprayer Alioscha van Bebber hat professionelle Unterstützung geliefert: "Von ihm", sagt Tabea, "haben wir überhaupt erst gelernt, wie man sprüht, wir wussten das ja vorher nicht." Nun freut sie sich darüber, wie erfolgreich dieser Lernprozess beendet wurde. "Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht", sagt die 13-jährige Ylva. Bei einem weiteren "Street-Art"-Projekt wäre sie auch gerne wieder dabei. Allerdings "auf keinen Fall an einem illegalen".

Auch der 13-jährige Rafael hatte vorher noch keine Erfahrung im Sprayen. Die Realisierung des "Gesamtkunstwerks zum Lebensweg von Petrus" hat auch ihm viel Freude gemacht. Nicht zuletzt, weil es sich um die Mauer einer Kirche handelt, die Petruskirche heißt. "Im Grunde konnten wir alles machen, was wir wollten, das war komplett unserer Kreativität überlassen." Dies gelte auch für die Farbgestaltung. Außerdem hätten in dem Gemälde, das aus Mitteln des Innovationsfonds der Evangelischen Kirche Heidelberg gefördert worden war, alle Figuren moderne Kleider an und Jesus trage in einer Szene sogar eine Armbanduhr.

Alle, die sich anhand von Gestik und Mimik, der Sprechblasen und der Angabe der Bibelstellen in die Geschichte von Simon Petrus hineinversetzen lassen wollen, können den Kirchpark besuchen – er ist frei zugänglich.

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