Hier finden Sie Liefer- und Abholangebote in Heidelberg
Digitaler Einkaufsbummel durch die Stadt- Helfen kann jeder, der Gutes tun will

Von Jörg Runde
Heidelberg. Von wegen Vorbereitungstag auf das Wochenende. Für das Kreativen-Netzwerk rund um das Designstudio Infotectures ist der Freitag der Tag, an dem frei gedacht wird. "Da sprechen wir über neue Ideen und Projekte und nicht über gemeinsame Aufträge", sagt Infotectures-Geschäftsführer Ronald The. In so einer Runde ist in der Handschuhsheimer Bürogemeinschaft die Idee entstanden, den Heidelberger Einzelhändlern und Gastronomen zu helfen. Und zwar mit einer kostenlosen digitalen Präsentationsplattform.
Seit die Läden in Heidelberg und Umland wegen der Corona-Verordnung des Landes geschlossen sind, bietet die RNZ online Unternehmen die Möglichkeit, sich auf einer Liste eintragen zu lassen, auf der die Kontaktdaten für Liefer- und Bestellservice des Unternehmens aufgelistet sind. Das Kreativen-Netzwerk hat den Faden weitergesponnen und gründete die Initiative "Wir sind hier" mit der dazugehörigen Internetseite: www.wirsindhier.io "Uns war es wichtig, einen Schritt weiterzugehen und aus der Sicht der Kunden zu denken", sagt The.

Bei "Wir sind hier" ist auf den ersten Blick sichtbar, welche Geschäfte in Heidelberg wann geöffnet sind, einen Lieferdienst haben oder telefonisch für Beratungen erreichbar sind. "Damit wollen wir den Unternehmen unserer Stadt die Chance geben, sich gegen die digitale Übermacht der großen Online-Händler zu wehren und so zum Erhalt der Vielfalt vor Ort beitragen", sagt The.
Um die Angebote auch ansprechend zu präsentieren, wurde eine interaktive Darstellungsform entwickelt. Die Benutzer können sich wie bei einem Schaufensterbummel in der Stadt durch die Seite bewegen und die verschiedenen Angebote entdecken. Mit einem Klick lassen sich bestimmte Kategorien wie "Feinkost", "Fair gehandelt" oder auch "Lieferung" oder "Abholung" auswählen, um die Einträge nach bestimmten Angeboten zu filtern.
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Bei der Umsetzung teilte sich das Team Aufgaben nach den eigenen Kompetenzen auf. Die Felder Technik, Hosting, Design, Redaktion und Social-Media wurden von Rainer Wollthan, Sebastian Jacobi, Tobias Breier und Tabea Panizzi, Lisa O’Connor-The, Romero Steinhauser und Ronald The beackert.
Ursprünglich war sogar die Möglichkeit eines Videostreams aus den Verkaufsräumen angedacht. "Nach Rücksprache mit einigen Laden-Besitzern war uns aber schnell klar, dass die Inhaber dafür im Moment keinen Kopf haben", erzählt The. Die Einzelhändler und Gastronomen brauchten schnelle Hilfe ohne großen Eigenaufwand.
The erzählt die Geschichte von einem Dönerimbiss, dessen Inhaber nur mit einem Zettel an der Ladentür seine potenziellen Gäste informierte. "Ich glaube, dass unseres Angebot vor allem für die kleinen Läden ohne Online- und Social-Media-Präsenz sehr hilfreich ist."
Helfen kann jeder, der seinem Lieblingsladen etwas Gutes tun will. Der Eintrag auf der Plattform ist schnell erledigt. Dann noch ein Handyfoto gemacht und hochgeladen. Schon ist auch der Laden um die Ecke aufgeführt. Bisher sind auf dem Online-Marktplatz rund 40 Einträge aufgeführt. Tendenz steigend.
Ob das Projekt auch nach der Krise bestehen bleibt, ist noch offen. "Im Moment machen wir das alle nebenbei, ohne einen Cent damit einzunehmen", sagt The. Sollte sich ein Partner finden, der die Idee gemeinsam weiterführen will, sind er und seine Mitstreiter offen für eine Kooperation.
Info: www.wirsindhier.io



