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Zweistelliger Millionenbetrag für Kaufhof-Areal?

Das Gebäude ist bereits seit November auf dem Markt. Die Linken-Fraktion ist empört über das Vorgehen des Konzerns.

20.03.2023 UPDATE: 20.03.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden
Der Heidelberger Kaufhof am Bismarckplatz. ​Foto: tv

Heidelberg. (dns) Vergangene Woche hatte die quälende Ungewissheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Heidelberger Kaufhof-Filialen ein Ende: Nach monatelangen Spekulationen ist klar, dass das Kaufhaus in der Hauptstraße erhalten bleibt, das am Bismarckplatz jedoch bis Januar 2024 geschlossen wird. Dabei stand diese Entscheidung vermutlich schon deutlich länger fest – schließlich verschickte der Kaufhof-Konzern nach RNZ-Informationen bereits im November ein Exposé zu dem Gebäude am Bismarckplatz an ausgewählte Immobilienentwickler.

Einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag ruft der Konzern darin als Preis für das prominente Grundstück direkt am zentralen Verkehrsknotenpunkt der Innenstadt auf. Zudem legt eine Vorstudie im Exposé nahe, dass der Abriss des Horten-Gebäudes und der Neubau von Wohn- und Bürobauten möglich seien.

Dieses Vorgehen sorgt auch für Empörung im Heidelberger Gemeinderat. Die Linken-Fraktion reagiert auf die RNZ-Berichterstattung und übt heftige Kritik am Kaufhof-Konzern: "Offenbar ging es dem Eigentümer René Benko tatsächlich nie um einen Fortbestand von Galeria Kaufhof, sondern nur um die heiß begehrten Grundstücke", ärgert sich Stadträtin Zara Kiziltas. "Wie kann es sein, dass dem Vermieter des Kaufhofs in der Hauptstraße Mietminderungen abverlangt werden konnten, aber Benko als Gebäude- und Grundstückseigentümer des Kaufhofs am Bismarckplatz seinem eigenen Konzern offenbar keinen Cent bei der Miete entgegenkommt?", fragt sie in einer Pressemitteilung. "Das ist doch skandalös und Profitmaximierung auf Kosten der Beschäftigten und der Steuerzahler nach Wild-West-Manier!"

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Ihr Fraktionskollege Bernd Zieger drängt zudem auf ein tragfähiges Konzept für das Gebäude und eine Nachnutzung, die auch Geschäfte für Dinge des täglichen Bedarfs einschließe. "Es darf nicht sein, dass Grundstück und Gebäude von Immobilienhaien zwecks Profitmaximierung an den Interessen der Bevölkerung vorbei entwickelt werden", erklärt er und fordert ein neues Stadtentwicklungskonzept für den Bismarckplatz und die Kurfürstenanlage.

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