Wolfgang Fürniß wird ab 11. März der Prozess gemacht
Der ehemalige CDU-Politiker soll aber nur einen Schaden von 500.000 Euro angerichtet haben, so die Staatsanwaltschaft

Archivfoto: RNZ
hob. Die Ermittlungen gegen Wolfgang Fürniß waren bereits in vollem Gange, als er im Mai letzten Jahres einen an Parkinson erkrankten Bekannten um 18.000 Euro gebeten hatte. Diese Details aus dem Verfahren wegen gewerbsmäßigen Betrugs gab gestern Jochen Braig, Pressesprecher der Heidelberger Staatsanwaltschaft, bekannt. Fürniß habe den Mann um mehrere Tausend Euro geprellt - und sei deshalb wegen Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft genommen worden.
Inzwischen ist Fürniß wieder frei und wartet auf seinen Prozess, der am Mittwoch, 11. März, um 8.30 Uhr vor dem Landgericht beginnt. Inzwischen seien die Vorwürfe gegen den ehemaligen Oberbürgermeister von Wiesloch und Wirtschaftsminister von Brandenburg durch zahlreiche Presseberichte bekannt, sodass keine Wiederholungsgefahr bestehe, rechtfertigt Braig die Freilassung. Es sei kaum davon auszugehen, dass irgendjemand dem Beschuldigten noch einmal Geld leihen würde.
Die RNZ-Informationen, nach denen Fürniß einen Schaden von 800.000 Euro verursacht haben soll, kann Braig nicht bestätigen. Die Staatsanwaltschaft gehe in ihrer Anklage von 20 Fällen des gewerbsmäßigen Betrugs mit einem Gesamtschaden von 500.000 Euro aus. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen sei Fürniß wegen seiner hohen Lebenshaltungskosten und fehlender Einkünfte um den Jahreswechsel 2008/2009 in finanzielle Not geraten. Daher habe er von Mai 2009 bis Mai 2014 enge Freunde, aber auch Bekannte aus seiner Politkarriere um Geld angepumpt. Den Geschädigten - die meisten kamen aus Wiesloch - habe er vorgespiegelt, schwer erkrankt zu sein und das Geld für eine Heilbehandlung in den USA zu benötigen. In anderen Fällen habe er seinen Geldgebern lukrative Investitionen versprochen. Unter anderem soll es darum gegangen sein, Kupferschiffe in Afrika auszulösen.
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Für den Prozess sind vier Tage angesetzt und 15 Zeugen geladen. Fürniß ist laut Braig nur teilweise geständig.



