Südstadt-Residenz löst Traditionsheim ab
Ein neues Pflegeheim in der Südstadt wird der Nachfolger des St. Anna-Heims. Durch den Neubau werden die Kapazitäten erweitert.

Von Svenja Schlicht
Heidelberg. 67 alte Menschen müssen umziehen. Das St. Anna-Heim in der Plöck soll wegen strenger gewordenen Richtlinien noch diesen Monat geschlossen werden. Im Mark Twain Village ist ein neues Pflegeheim entstanden, das den beliebten Vorgänger ersetzen soll. Mit einer Dachterrasse, mehr Plätzen und einem erweiterten Programm hat die evangelische Stadtmission aus der Not eine Tugend gemacht und ihr Angebot in dem Neubau erweitert.
Auf zwei Stockwerken können die Bewohner der Südstadtresidenz Caroline Sammet in Zukunft in kleinen Wohngruppen von zwölf bis 15 Personen zusammen ihren Alltag verbringen. Ziel dieses Konzepts ist es, so viel Gemeinschaft wie möglich zwischen den Menschen zu fördern. So werden innerhalb der Wohngruppen jeden Tag verschiedene Projekte und Therapien angeboten.
Insgesamt bietet die Seniorenresidenz Raum für 93 Personen. Neben den Umsiedlern des St. Anna-Heims sind noch Plätze für 16 weitere Bewohner eingeplant, von denen einige noch nicht besetzt sind. Jeder hat ein eigenes Einzelzimmer mit Bad. Ehepaare können sich in den Partnerzimmern entscheiden, ob sie ein gemeinsames oder zwei getrennte Schlafzimmer bewohnen möchten. Diese Freiheit war den Heimbetreibern besonders wichtig. "Wir möchten unseren Bewohnern so viel Flexibilität und Individualität wie möglich bieten", betont Heidi Farrenkopf, die Geschäftsführerin der Altenhilfe Stadtmission.
Aus diesem Grund können die neuen Bewohner der Südstadtresidenz auch zu flexiblen Zeiten frühstücken, zu Abend essen und an einem abwechslungsreichen Abendprogramm teilnehmen. Selbst Haustiere können mitgenommen werden, sofern sich die Besitzer eigenständig um sie kümmern können.
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Pflegeheime müssen jedem Bewohner ein Einzelzimmer und eine Nasszelle zur Verfügung stellen. Die Landesheimbauverordnung, die die Anforderungen an Pflegeheime bestimmt, hat das vorgegeben. Dabei wird aber für denkmalgeschützte Heime keine Ausnahme gemacht. "St. Anna hat eine Menge Charme, kann aber Denkmalschutz und Verordnung nicht verbinden", so Farrenkopf.
Der offizielle Umzug findet am Montag, 9. Dezember, statt. Bei der vorangehenden Adventsfeier können sich die Bewohner noch in aller Ruhe und in festlicher Stimmung von ihrem alten Zuhause verabschieden. Das Gebäude in der Plöck, in dem bisher das St. Anna-Heim untergebracht war, mietet ab Februar nächsten Jahres die Caritas an.
Mit den Bewohnern ziehen auch die Mitarbeiter in die neue Einrichtung um. Das soll einen fließenden Übergang gewährleisten. Neben den veränderten Bedingungen müssen sich die Bewohner so nicht an neue Pfleger gewöhnen. "Als Mitarbeiterin freue ich mich auch schon, gemeinsam mit den Bewohnern, das Haus mit Leben zu füllen", erklärt Sozialarbeiterin Esther Süs.
Ihren Namen verdankt die Südstadtresidenz Caroline Sammet, der gleichnamigen Oberschwester, die das Diakonissenkrankenhaus mit aufgebaut hatte. "Sie hat sich vor allem durch ihre intensive Basisarbeit ausgezeichnet. Das möchten wir gern fortsetzen", betont Hauck.
Die Südstadtresidenz Caroline Sammet ist derzeit noch von Baustellen umgeben und liegt nicht mehr in der Heidelberger Innenstadt. Die neuen Räumlichkeiten können aber mit einem Zugang zu verschiedenen Therapiezimmern, Gemeinschaftsküchen und einem Supermarkt im Erdgeschoss punkten. Die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist für die Mitarbeiter ebenfalls komfortabel. Einrichtungsleiter Friedrich Hauck betont:"Wir haben hier einen der attraktivsten Standorte der Stadt".



