Grüne beliebt, Würzner auch
37 Prozent finden die Grünen-Fraktion am besten. Der Oberbürgermeister hat seit Jahren gute Werte.

Heidelberg. shy. Die Grünen waren 2021 beliebteste Fraktion im Heidelberger Gemeinderat. Das ist das Ergebnis der Heidelberg-Studie, einer repräsentativen Umfrage, die im November zum neunten Mal von der Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt wurde. Befragt wurden 1021 Bürger. 37 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen "Grün" am besten gefalle. 2020 waren es 34 Prozent. 2013, im ersten Jahr, indem die Forschungsgruppe die Studie veröffentlicht hatte, kamen die Grünen lediglich auf 18 Prozent.
Die SPD kam 2021 auf elf Prozent (2013: 16 Prozent), die CDU auf zehn (2013: 20 Prozent), Die Linke auf sechs, die Heidelberger und die FDP jeweils auf vier Prozent. Alle anderen Parteien und Wählervereinigungen erhielten weniger Zuspruch. Der Beliebtheitsgrad der Grünen könnte ein Gradmesser für die Chancen ihrer frisch gekürten OB-Kandidatin Theresia Bauer sein, die im November bei der Oberbürgermeisterwahl antritt.
Doch spielt ein weiteres Ergebnis der Heidelberg-Studie 2021 für Prognosen zur OB-Wahl eine ebenso wichtige Rolle – die kontinuierliche Beliebtheit des amtierenden Oberbürgermeisters Eckart Würzner. Seit Jahren geben rund zwei Drittel der Befragten an, Würzner würde seine Arbeit als Oberbürgermeister "eher gut" machen. 2021 waren es 65 Prozent, die mit Würzner zufrieden sind. 20 Prozent finden dagegen, der Oberbürgermeister mache seine Arbeit "eher schlecht". 15 Prozent äußerten sich nicht.
Das Interesse für Politik insgesamt ist in Heidelberg seit 2013 gestiegen. Gegenwärtig geben 60 Prozent der Befragten an, sich für Politik zu interessieren – 2013 waren es nur 49 Prozent. Deutlich geringer ist das Interesse der Heidelberger allerdings an der Kommunalpolitik. Lediglich 37 Prozent gaben bei der Befragung an, sich sehr stark oder stark für Kommunalpolitik zu interessieren, 41 Prozent haben "etwas Interesse" und 22 Prozent haben kaum oder gar kein Interesse. Diese Zahlen haben sich in den vergangenen Jahren kaum verändert.
Die Forschungsgruppe Wahlen betont jedoch, dass es sich bei dem eher schwach ausgeprägten Interesse an Kommunalpolitik um kein Heidelberger Spezifikum handle. Auch in anderen Umfragen bestätige sich immer wieder, dass das Interesse an der allgemeinen Politik deutlich größer sei, als das an der Politik vor Ort. Stabil sind die Ergebnisse, was das Interesse am städtischen Geschehen insgesamt – also nicht nur speziell an der Kommunalpolitik – anbelangt: 55 Prozent der Befragten gaben an, sehr starkes oder starkes Interesse am Stadtgeschehen zu haben.



