Heidelberg

Stammzell-Spender für Ben gefunden

Der Dreijährige ist an Blutkrebs erkrankt und benötigt dringend eine Stammzellenspende. Dem Registrierungsaufruf folgten viele Menschen - mit Erfolg.

10.12.2024 UPDATE: 29.12.2024 15:22 Uhr 3 Minuten, 35 Sekunden
Ben und sein Vater Christopher Kulik auf dem Fußballplatz. Foto: privat

Heidelberg. (lex) Die gute Nachricht der Ärzte kam kurz vor Weihnachten: Für den an Blutkrebs erkrankten Ben wurde ein Stammzellspender gefunden. "Wir sind sehr erleichtert und glücklich", sagt Christopher Kulik, der Vater des Dreijährigen. Das Schicksal der Familie hat viele Menschen in der Region bewegt. Bei einer Typisierungsaktion, mit der ein Spender für den Jungen gefunden werden sollte, meldeten sich Mitte Dezember 2100 Menschen. Woher der tatsächliche Spender nun kommt, ist aber unbekannt. "Momentan wissen wir nur, dass es ein männlicher Spender aus Deutschland ist", so der Vater zur RNZ.

Über Weihnachten war Ben in der Heidelberger Kinderklinik, um sich von der letzten Chemo zu erholen. Sein Sohn müsse immer wieder stark gegen die Nebenwirkungen der Therapie kämpfen. Darum werde Ben wohl auch über Silvester in der Klinik bleiben. Im Januar stehe noch eine Chemotherapie an. "Sollte alles nach Plan verlaufen, gehen wir von einer Stammzelltransplantation im Februar aus", berichtet der Vater.

Update: Sonntag, 29. Dezember 2024, 15.19 Uhr


Viele wollen helfen, den dreijährigen Ben vom Blutkrebs zu heilen

Heidelberg. (hob) Der dreijährige Ben hat das Herz der Region erobert. Bereits 772 Menschen haben sich bis Dienstagmittag bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) online registriert, um dem an Leukämie erkrankten Rohrbacher Jungen zu helfen (siehe unten).

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Ben, der so gerne mit seinem Vater Christopher Kulik auf den Fußballplatz geht, aber seit einigen Wochen in der Heidelberger Kinderklinik ist, ist dringend auf eine Stammzellspende angewiesen. Je mehr Menschen sich typisieren lassen, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein geeigneter Spender findet.

Daher hoffen Bens Eltern, dass noch viele weitere potenzielle Stammzellspender am Sonntag, 15. Dezember, zwischen 10 und 14 Uhr zur Registrierungsaktion ins Jugendförderzentrum der SG Kirchheim, Harbigweg 18, kommen. Christopher Kulik trainiert bei dem Verein die Mannschaft der Unter-23-Jährigen.

Registrieren lassen kann sich jeder, der zwischen 17 und 55 Jahre alt ist. Ein einfacher Wangenabstrich gibt Aufschluss darüber, ob die Gewebemerkmale des potenziellen Spenders zu einer Patientin oder einem Patienten passen. Die Daten werden bei der DKMS gespeichert und helfen Ben, aber auch anderen von Leukämie Betroffenen helfen, an ihre lebensnotwendige Stammzellspende zu kommen.

Info: Wer am Sonntag keine Zeit hat, oder über eine Geldspende helfen will, die teure Typisierung zu finanzieren, kann sich online beteiligen: www.dkms.de/aktiv-werden/online-aktionen/heldenfuerben

Update: Dienstag, 10. Dezember 2024, 20 Uhr


Dreijähriger Ben hat Blutkrebs und wartet auf seinen Lebensretter

Ben mit seinen Eltern Christopher und Marina Kulik: Das Urlaubsfoto wurde im Juni dieses Jahres an der Ostseeküste im polnischen Swinemünde aufgenommen. Die Familie hofft, dort bald wieder ihre Ferien verbringen zu können. Foto: privat

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Ben ist ein lebenslustiger und aufgeweckter Junge aus Rohrbach. Doch jetzt ist der Dreijährige dringend auf Hilfe angewiesen. Eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance im Kampf gegen den Blutkrebs.

Familie und Freunde haben mit Unterstützung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Typisierungsaktion bei der SG Kirchheim ins Leben gerufen, bei der sich alle gesunden Personen zwischen 17 und 55 Jahren als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen können. Ein einfacher Wangenabstrich mit dem Wattestäbchen genügt.

"Es ist ein Gefühlschaos", beschreibt Christopher Kulik, Bens Vater, am Dienstag die Situation der Familie. Er ist gerade auf dem Weg in die Kinderklinik zu Ben und seiner Frau Marina, die Tag und Nacht bei dem Dreijährigen ist.

"Er hat gute, aber auch schlechte Tage, an denen er mit den Nebenwirkungen der Chemotherapie zu kämpfen hat", berichtet Kulik: "Für uns ist es eine superschwierige Situation. Wir versuchen, Ben den Alltag so schön wie möglich zu gestalten."

Viel Unterstützung erfährt die Familie vom Personal der Kinderklinik und den Ehrenamtlichen. "Und doch stehen wir jeden Morgen auf und haben keine Gewissheit, wie es weitergeht. Wir hoffen und beten, dass alles gut wird mit den weiteren Chemoblöcken und der Suche nach einem Stammzellspender. Es ist ein Marathon, der noch lange andauern wird."

Ben sei stark und tapfer. Er mache alles mit, was an Therapien und Untersuchungen nötig ist. Die Zeit im Spielzimmer der Kinderklinik, die Bibliothek, in der er Bücher ausleihen kann, die Sonderaktionen zum Beispiel zum Martinstag bereiten ihm Freude. Doch Weihnachten und Silvester wird die Familie wohl in der Klinik verbringen.

Erst einige Wochen ist es her, dass die Familie aus ihrer heilen Welt gerissen wurde. Ben hatte einen Ausschlag an den Fußsohlen. In den anderthalb Jahren zuvor, in denen er in die Kita ging, war er selten krank. "Er war putzmunter, ein vollkommen gesundes Kind", berichtet der Vater.

Der Kinderarzt nahm vorsichtshalber Blut ab. Abends rief er bei den Kuliks an und überbrachte ihnen die Diagnose Blutkrebs – ein Zufallsbefund. "Wir haben Ben noch am Abend geweckt und sind gemeinsam in die Klinik gefahren", erinnert sich Christopher Kulik. Seit einigen Tagen weiß die Familie nun, dass der Junge auf eine Stammzellspende angewiesen ist.

"Wir werden oft gefragt, wie man helfen kann", sagt Christopher Kulik. Und so war es für seine Vereinskameraden bei der SG Kirchheim, bei der Kulik die U23-Mannschaft trainiert, aber auch für die Verwandten und die Freunde der Familie gar keine Frage, dass sie eine Typisierungsaktion auf die Beine stellen werden.

"Ben war immer wieder bei uns auf dem Fußballplatz. Er trägt gerne Trikots und Fußballschuhe. Man kennt ihn im Verein." Daher wird die Typisierungsaktion nun auch im Jugendförderzentrum der SG Kirchheim stattfinden. "Jeder, der sich bei der DKMS registrieren lässt, gibt damit Ben und weltweit allen, die von dieser Thematik betroffen sind, Hoffnung", betont Christopher Kulik.

Die Hoffnung, einen geeigneten Stammzellspender zu finden und den Blutkrebs zu besiegen. Und die Hoffnung, dass Ben zusammen mit seinen Eltern wie in den Jahren zuvor wieder den Urlaub an der polnischen Ostseeküste verbringen kann.

Die Typisierungsaktion unter dem Motto "Held:innen für Ben gesucht" findet am Sonntag, 15. Dezember, von 10 bis 14 Uhr im Jugendförderzentrum der SG Kirchheim, Harbigweg 18, statt. Wer nicht kommen kann und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann im Internet ein Registrierungsset bestellen und dies an die DKMS zurückschicken. Der Wangenabstrich gibt Aufschluss darüber, ob die Gewebemerkmale zu einem Patienten passen.

Info: Das Registrierungsset gibt es hier: www.dkms.de/heldenfuerben 

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