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So sollen Kitas attraktiver werden

Die Stadt stellt Maßnahmen vor, um Fachkräfte zu halten und zu gewinnen.

05.02.2024 UPDATE: 05.02.2024 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
Die Stadt will dem Fachkräftemangel an Kitas unter anderem mit einer bessere Bezahlung und trägerübergreifenden Kampagnen begegnen. Foto: Dorn

Heidelberg. (jus) Der Fachkräftemangel an Heidelbergs Kitas ist ein Riesenproblem für viele Eltern – wie angespannt die Lage ist, zeigte sich zuletzt im Gemeinderat Mitte Dezember, als eine hitzige Debatte zu dem Thema entbrannte. Mehrere Stadträte gingen dabei Bürgermeisterin Stefanie Jansen (SPD) an, in deren Verantwortungsbereich die städtischen Kitas liegen.

Die Stadt teilt jetzt mit, man habe ein ganzes Bündel an kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen erarbeitet, um Personal langfristig zu halten und neues zu gewinnen. Über den Stand der Planungen informiert die Verwaltung den Jugendhilfeausschuss an diesem Dienstag, 6. Februar.

"Die Fachkräftesituation in den Heidelberger Kindertageseinrichtungen ist wie überall in Deutschland sehr angespannt. Die schwierige Lage, die dadurch für viele Familien entsteht, bedauern wir sehr. Deshalb ziehen wir alle Register, um Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen, damit Kinder in Heidelberg verlässlich betreut werden", sagt Jansen.

Als "unzumutbar" hatten die Stadträte in der Gemeinderatssitzung die Situation bezeichnet, Grünen-Stadtrat Derek Cofie-Nunoo etwa hatte Jansen aufgefordert, schnelle Lösungen anzubieten, "anstatt zu vertrösten". Gerade in der Kommunikation den Eltern gegenüber sah Cofie-Nunoo ein Problem. Diese Kritik greift Jansen jetzt auf.

Vier Maßnahmen sind aus ihrer Sicht zentral: die bessere Bezahlung und die Entlastung von Kita-Fachkräften, eine trägerübergreifende Fachkräftekampagne mit einem gemeinsamen Bewerberportal, die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland sowie die Digitalisierung der Kitas und damit verbunden neue Möglichkeiten der Kommunikation mit den Eltern.

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"Wir arbeiten gemeinsam mit allen Trägern von Kitas seit Monaten nicht nur an kurzfristigen Verbesserungen, sondern auch an einer Strategie zur Personalgewinnung und -bindung. Denn wir wollen stadtweit attraktive Bedingungen für Kita-Fachkräfte schaffen", so Jansen.

In einem wesentlichen Punkt unterscheidet der "Heidelberger Weg zur Rekrutierung pädagogischer Fachkräfte" sich dabei laut städtischer Mitteilung von vielen Kommunen: So werbe die Stadt künftig im Schulterschluss mit den über 40 freien und privat-gewerblichen Kita-Trägern um Erzieher und andere Berufsgruppen, die als Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen eingesetzt werden können.

Zudem soll die Attraktivität des Standorts Heidelberg für Kita-Fachkräfte insgesamt gestärkt werden. So sollen die Träger der Kinderbetreuung in Heidelberg eine Allianz bilden, die innerhalb der Stadt nicht im Wettbewerb gegeneinander, sondern zusammenstehen.

In ihren eigenen Kitas hat die Stadt seit vergangenem Jahr Sofortmaßnahmen ergriffen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. So wurden Bundesfreiwilligendienst-Stellen eingerichtet, übergangsweise Zeitarbeitskräfte eingestellt, zusätzliche gezielte Stellenausschreibungen platziert und beschleunigte Einstellungsverfahren eingeleitet.

Außerdem nimmt die Stadt als Kita-Träger am Pilotprojekt "Direkteinstieg Kita" des Landes mit der Agentur für Arbeit teil und baut aktuell einen zusätzlichen Springer-Pool auf, der Personalengpässe besser abfedern soll.

Auch sozialpädagogische Zusatzkräfte wurden akquiriert und ehemalige Mitarbeiter im Ruhestand angeschrieben, um sie für stundenweise Einsätze zu gewinnen.

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