Schilderwahn in Heidelberg: Verkehrszeichen widersprechen sich

Bürger decken Kuriosum auf. Die Stadt verspricht Abhilfe.

18.11.2016 UPDATE: 19.11.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

Grundsätzlich sei das Abbiegen verboten, so das Schild links, nur werktags von 6 bis 19 Uhr sei es gestattet. Fotos: privat

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Einen kuriosen Fall sich widersprechender Verkehrsschilder hat die Interessengemeinschaft Verkehr (IGV) aufgedeckt. Autofahrer, die von der Stadthalle kommend auf der B 37 fahren und vor der Alten Brücke nach rechts in die Altstadt abbiegen wollen, sehen dort ein Schild, dass die Einfahrt von 6 bis 19 Uhr gestattet. Bereits nach wenigen Metern treffen sie aber schon auf das nächste Verkehrszeichen. Im Neckarstaden, am Anfang der Spielstraße, heißt es nun, dass werktags von 11 bis 16 Uhr, samstags zwischen 11 und 24 Uhr und sonntags ganztägig die Durchfahrt verboten ist. Auch in die Lauerstraße dürfen die Fehlgeleiteten nicht einbiegen, denn die gehört bereits zum Fußgängerbereich.

Streng genommen dürften Autofahrer von 11 bis 16 Uhr also nur in die Altstadt abbiegen, um nach wenigen Metern zu wenden. "Da stimmt tatsächlich irgendetwas nicht", gibt eine Stadtsprecherin auf RNZ-Anfrage zu. Wieso sich die Verkehrszeichen derart widersprechen, konnte sie auf die Schnelle nicht herausfinden. Gut möglich, dass das Schild an der B 37 älter ist als das im verkehrsberuhigten Bereich. Wahrscheinlich hatte man vergessen, es nach der Umstellung zu ändern.

"Wir sind dankbar für den Hinweis", sagt die Stadtsprecherin weiter. Das städtische Verkehrsmanagement werde sich die Situation noch einmal genau ansehen und schnellstmöglich ändern. Das wird die Interessengemeinschaft Verkehr gern hören. Denn genau das hatte sie von der Stadt gefordert. "Im verkehrsberuhigten Bereich der Neckarstaden besteht zu den Zeiten, an denen eigentlich keine Durchfahrt gestattet wäre, ein auffallend hohes Verkehrsaufkommen", haben die Sprecher der Initiative Peter Bews, Esther Dreesen-Schaback und Hans-Peter Gruber beobachtet: "Zur Behebung dieses Missstands ist eine korrekte Beschilderung eine Grundvoraussetzung." Insbesondere für Ortsunkundige seien die Schilder irreführend. "Jedenfalls zeigt ein Blick auf die Autokennzeichen, dass es sich oftmals um auswärtige Fahrzeuge handelt, die sich ohne Berechtigung im verkehrsberuhigten Bereich des Neckarstadens bewegen."

Noch verwirrender ist die Verkehrsführung für Autofahrer, die vom Karlstor kommen und nach der Alten Brücke nach links in die Altstadt abbiegen wollen. Ein Pfeil auf dem an der B 37 angebrachten Schild signalisiert ihnen, dass dies uneingeschränkt möglich ist - vorausgesetzt sie haben eine grüne Umweltplakette. Doch die Stadtsprecherin verspricht: "Wir werden da auf jeden Fall etwas ändern." Bis es so weit ist, müssen sich die Autofahrer aber an die ausgeschilderten Ge- und Verbote halten.

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