Heidelberg

Rückenwind für engagierte Frauen

Zonta-Club ehrte engagierte junge Heidelbergerinnen - Preisverleihung im Europäischen Hof - Siegerin will andere Mädchen fördern

07.07.2021 UPDATE: 08.07.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Khanh-Linh Celine Le, Nathalie Abel (1. und 2. v.l.) und Maria Theresa Licka (r.) freuen sich über die Auszeichnung. Daria von Bubnoff und Andra Rupietta vom Zonta Club überreichten die Preise und Urkunden. Foto: Philipp Rothe

Von Joris Ufer

Heidelberg. Drei junge Frauen hat der "Zonta Club Heidelberg" am Dienstagabend mit Preisen geehrt. Damit wollen die Verantwortlichen deren Engagement im öffentlichen Leben, der Politik und für gemeinnützige Projekte auszeichnen. So sollen Frauen ermutigt werden, sich in der Gesellschaft schon früh ehrenamtlich einzubringen.

Schon zum 17. Mal wurde der "Young Women in Public Affairs Award" (YWPA) durch den "Zonta Club" vergeben. In Heidelberg gibt es den internationalen Club seit 1972. Gegründet wurde die Organisation 1919 in den USA. Jedes Jahr haben Frauen zwischen 16 und 19 Jahren Gelegenheit, sich für den "YWPA" zu bewerben. Sechs Bewerberinnen gab es diesmal, von denen am Ende drei ausgezeichnet wurden. Die Kriterien für eine Teilnahme: Engagement im Ausbildungsbereich, für das Gemeinwesen, aber auch ein internationales Verständnis für die Situation von Frauen. Die Vorsitzende des Preisvergabe-Ausschusses und Zonta-Mitglied Darisa von Bubnoff betonte: "Für uns ist es wichtig, dass die Bewerberinnen eigenständig etwas auf die Füße stellen."

Durch die niedrigen Inzidenzzahlen konnte die Verleihung dieses Jahr auch wieder in Präsenz stattfinden. Vor festlicher Kulisse im Europäischen Hof wurde der mit 500 Euro dotierte Hauptpreis an Maria Theresa Licka vergeben. Die 18-Jährige ist Schülerin am Elisabeth-von-Thadden-Gymnasium in Wieblingen und interessiert sich vor allem für Informatik. So hat sie beispielsweise eine App namens "Vine-leaf-diseases-and-AI" mitentwickelt, mit der durch künstliche Intelligenz der Einsatz von Pestiziden an Weinbergen reduziert werden soll.

Zudem setzt sich Licka für mehr Frauen im Bereich der MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ein, die traditionell eher als Männerdomänen gelten. "Ich möchte gerne ein Vorbild für Mädchen sein und zeigen: Ihr könnt das auch", erklärte sie. Die hätten nämlich weniger Chancen, wenn in der Gesellschaft das Bild herrsche, dass Mädchen so etwas nicht könnten. Das Preisgeld wolle sie deshalb an eine Organisation spenden, die junge Frauen im MINT-Bereich fördere.

Auch interessant
Heidelberg: Busfahrerin rammt Autos und Hauswände
Liebesschwindel: 40.000 Euro verloren und beinahe wegen Geldwäsche angeklagt
Heidelberg: So lief der erste Abend im "Gloria" nach dem Lockdown

Der zweite Preis ging an die ebenfalls 18-jährige Kanh-Linh Le für ihr Engagement für die Gleichstellung in Südostasien. Die vietnamesisch-stämmige Schülerin sagte: "Bei den Besuchen meiner Verwandten in Vietnam habe ich gemerkt, dass sich Frauen dort ganz anders verhalten und kleiden müssen als hier in Deutschland." Das Gesellschaftsbild sei vielfach noch von männlicher Dominanz geprägt. Deshalb wolle sie dazu beitragen, dieses veraltete Frauenbild zu hinterfragen.

Der dritte Preis wurde an Nathalie Abel verliehen. Sie hat den Vorsitz im Schülerparlament des Thadden-Gymnasiums und möchte die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern erleichtern. So sei sie unter anderem an der Einführung eines Feedback-Systems an ihrer Schule beteiligt gewesen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.