RNV enttäuscht über Betriebshof-Vertagung (Update)
Allerdings soll noch vor Sommerpause feststehen, was in Bergheim nun passiert.

Heidelberg. (RNZ) Das Verkehrsunternehmen Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) hat enttäuscht auf die jüngste Verzögerung beim Neubau des Betriebshofs am Altstandort in Bergheim reagiert. Am Donnerstagabend hatte der Gemeinderat dafür gestimmt, den Grundsatzbeschluss hierzu auf die Sitzung am 22. Juli zu vertagen. "Wir haben uns von der Sitzung am heutigen Abend endlich Klarheit erhofft und sind daher enttäuscht von der erneuten Vertagung", teilte Martin in der Beek, technischer Geschäftsführer der RNV, noch am späten Donnerstagabend mit. "Aber wir nehmen den Gemeinderat beim Wort und vertrauen darauf, dass bis zur politischen Sommerpause endlich eine verbindliche Planungsgrundlage für den öffentlichen Personennahverkehr in Heidelberg geschaffen wird."
Der Gemeinderat hatte sich weiterhin für ein "integratives Verfahren" mit internen wie externen Experten ausgesprochen. Auch diesen Auftrag nehme man ernst, erklärte das Unternehmen, auch wenn dies die Situation weiter verkompliziere. "Ein echter Bürgerdialog bis Juli ist eine Herkulesaufgabe. Aber wir werden uns auch dieser Herausforderung stellen", so in der Beek.
Um den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken, müsse man den Menschen auch ein entsprechendes Angebot machen, betonte der technische Geschäftsführer. Dafür brauche es einen Betriebshof mit Abstell- und Werkstattkapazitäten. Und es herrsche Zeitdruck: "Neue Bahnen sind bereits bestellt, ein leistungsfähiger und zeitgemäßer Betriebshof aber immer noch nicht in Sicht. Wir haben bereits eine starke Verspätung. Wir alle – Politik, Verwaltung und RNV – müssen uns ranhalten, sonst verpassen wir den Anschluss komplett."
Update: Freitag, 7. Mai 2021, 20 Uhr
Entscheidung um den Betriebshof-Neubau in Bergheim vertagt
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Heidelberg. (jul) Der Gemeinderat hat die Entscheidung darüber, wie es mit dem Neubau des Straßenbahn-Betriebshofs am Altstandort in Bergheim weitergeht, am Donnerstagabend vertagt. Der Beschluss dazu soll jedoch noch vor der Sommerpause fallen. Einen entsprechenden Antrag auf Vertagung, den die drei Fraktionen von Grünen, CDU und "Die Heidelberger" eingebracht hatten, nahmen die Stadträtinnen und Stadträte mit 29 Stimmen an. Acht stimmten dagegen, sieben enthielten sich.
Zuvor hatten die drei Fraktionen für die Vertagung geworben. Es gehe nicht darum, von der bisherigen Linie abzurücken, erklärte der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Jan Gradel. Aber vor dem Hintergrund der möglichen Einbeziehung der Eternit-Hallen zwischen Heidelberg-Rohrbach und Leimen und den Einwänden auch von Sachverständigen einer Bergheimer Bürgerinitiative wolle man das Vorhaben noch einmal genau prüfen. Dabei handele es sich laut Gradel um "gut angelegte Zeit".
Ähnlich argumentierte der Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Derek Cofie-Nunoo. Die Zeitschiene werde weitgehend beibehalten. "Uns ist eine breite Akzeptanz des Vorhabens wichtig", betonte er. Und Wolfgang Lachenauer ("Die Heidelberger") erklärte: "Es sind Lösungen aufgezeigt worden, die einen gewissen Charme haben." Da die Entscheidung auf mindestens 30 Jahre angelegt sei, dürfe es jetzt nicht auf ein paar Wochen ankommen.
Der Gemeinderat hatte sich im Herbst 2019 für einen Verbleib des Straßenbahn-Betriebshofs am Altstandort in Bergheim ausgesprochen. Im vergangenen Sommer stellten Stadt und Rhein-Neckar-Verkehr GmbH die ersten Pläne für das Gebäude vor, die zwischenzeitlich überarbeitet wurden. Bisher war vorgesehen, am Altstandort in Bergheim 32 Bahnen und 30 Busse unterzubringen und weitere Fahrzeuge auf dezentralen Abstellflächen im Stadtgebiet zu parken.



